RE.F.U.G.I.U.S. lädt zur Tagung in den Rathaussaal Oberwart

Sacha Batthyány lebt seit 2015 in Washington, wo er für den Tages-Anzeiger und die Süddeutsche Zeitung als Korrespondent über Politik und Gesellschaft berichtet. | Foto: Maurice Haas
  • Sacha Batthyány lebt seit 2015 in Washington, wo er für den Tages-Anzeiger und die Süddeutsche Zeitung als Korrespondent über Politik und Gesellschaft berichtet.
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OBERWART. Die Suche nach der eigenen Familiengeschichte von Sacha Batthyany war Auslöser für RE.F.U.G.I.U.S, sich diesem Thema bei der Tagung 2018 zu stellen. Für viele Nachfahren von NS-Tätern ist die familiäre Verbundenheit mit dem Nationalsozialismus eine Last. Sie wissen, dass sie für die Verbrechen ihrer Vorfahren keine Schuld tragen. Aber die psychischen, moralischen und sozialen Folgen ihres Ver- und Beschweigens beschädigen noch die folgenden Generationen. Sie reichen in die Gegenwart hinein und wirken weiter.

Tagungsprogramm

Rosa Brodinger (Tochter eines SS-Mannes und Aufsehers im KZ Mauthausen) im Gespräch mit Walter Reiss „Auf den Spuren des Vaters/Großvaters: Ein geliebter Mensch wurde uns fremd“
Sacha Batthyany (Autor und Journalist / Zürich) „Das unsichtbare Band - meine Reise in die Vergangenheit meiner Familie“
Uwe von Seltmann (Autor, Journalist, Filmemacher / Krakau) „Es kommt alles wieder …“
Dr. Markus Brunner (Sozialpsychologe und Soziologe/ Sigmund Freud Privat Uni. Wien) "Gefühlserbschaften des Nationalsozialismus"

Unfähigkeit zu trauern

Die von Margarete und Alexander Mitscherlich 1967 beschriebene "Unfähigkeit zu trauern" der Kriegsgeneration und der Kriegskinder hat sich in den -enkeln fortgepflanzt: als Unfähigkeit, sich und anderen zu vertrauen. Sie leben im ständigen Zweifel. Die Älteren haben den Jüngeren nicht ihre Traumata vererbt, sondern deren Folgen. Rätselhafte Ängste, ein nicht zu erklärender Druck und eine seltsame Trauer: Auch Jahrzehnte nach dem Kriegsende wirken die Folgen bei vielen Enkeln der Kriegsgeneration nach.
Die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen zeigen, wie wichtig die Auseinandersetzung mit dem Thema ist. Die unbewusste Weitergabe unverarbeiteter Konflikte kann zu rechtsextremen Orientierungen und Identifikationen beitragen. Nach neuesten Forschungen sind NS-Gefühlserbschaften in der Enkelgeneration Andockstelle für paranoide Ideologien, die in rechtsextremen Gruppen vermittelt werden. Das intergenerationelle Verhältnis von aktuellem Rechtsextremismus und Nationalsozialismus kann ein Erklärungsfaktor für die Entwicklung nationalistischer und antisemitischer Handlungsmuster sein.

Eigene Geschichte aufarbeiten

Die Aufarbeitung der eigenen Kriegsgeschichte ist nur in wenigen Familien wirklich angegangen worden, vielmehr wurde ein dichter Schleier des Vergessens über die eigene Geschichte geworfen. Was auch die Nachkriegsgeneration an guter Aufklärungs- und Vorarbeit geleistet haben mag, es war nicht genug. Es ist die dringende Aufgabe der nächsten Generation, Fragen zu stellen und nicht nachzugeben, auch wenn es schmerzhafte Prozesse sind.

Wann: 24.03.2018 13:00:00 bis 24.03.2018, 18:00:00 Wo: Rathaussaal, Hauptpl. 9, 7400 Oberwart auf Karte anzeigen

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