Kulturzentrum Oberschützen
"Anders als Geplant" von Harald Pomper

- Kabarett "Anders als Geplant" von Harald Pomper im Kulturzentrum Oberschützen.
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Harald Pomper sorgte für kurzweiligen Abend mit seinem neuen Programm.
OBERSCHÜTZEN. „Also, ohne 2 Achterl Wein, schalt ich den ZIB2 gar ned mehr ein“, vertraute Harald Pomper seinem Publikum an, als er es erst wenige Minuten kannte. Im Kulturzentrum Oberschützen trat der Kabarettist und Songwriter am Abend des 23. Februar auf und brachte die Probleme von heute humoristisch auf den Punkt. In seiner knapp zwei stündigen Aufführung mit dem Namen „Anders als Geplant“, behandelt der Burgenländer Themen wie Werbung und Konsum, den Klimawandel und das immer währende Wirtschaftswachstum.
Das Leben und Wirken von Harald Pomper
Der gebürtige Oberwarter wuchs im Südburgenland auf und hat eine Doppellehre als Schlosser und Werkzeugmacher absolviert. Ihm nach, lag seine Motivation diese abzuschließen darin, am Esstisch mit seinen Eltern, nicht mehr den wunderschönen Klängen von „Radio Burgenland“ lauschen zu müssen. Mehr Freiheit und mehr Frauen würde das Leben als Lehrling bringen. Ja, nur brachte die Lehre auch „Radio Burgenland“ und den damit einhergehenden Tinnitus zurück.
In Wien holte Pomper via Abendschule die Handelsakademie nach und absolvierte ein Studium für Publizistik- und Kommunikationswissenschaften. Er war als Journalist tätig, lebte in Berlin, wo er sich ganz der Musik widmete, und wirkte bei gesellschaftspolitischen Aktionen mit. Seine Art durch gesprochenen und musikalisch aufbereiteten Text die Dinge kritisch zu betrachten, macht sein Kabarett aus und hat dem Oberschützer Publikum die Worte genommen.

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„Anders als Geplant“
Der ursprüngliche Titel des Kabaretts lautete „Das wird man wohl noch sagen dürfen“ und wurde aufgrund der Corona Krise und den daraus entstandenen Widrigkeiten zu „Anders als Geplant“ umgetauft. Diese drei Worte bringen den Inhalt der Vorstellung auf den Punkt. Zwischen den Zeilen, wurde nicht nur gelacht, sondern ist auch die Botschaft versteckt, dass das perfekte, glückliche Leben nicht geplant werden kann. Man möchte meinen, nichts Neues. Aber der Vorzeige-Österreicher muss doch das Mindestpensum an Urlauben und Reisen vollbringen, den Rasen Vorstadt-genormt mähen und die empfohlenen 2,35 Mal wöchentlich Geschlechtsverkehr haben. Dann ist man, unserer Gesellschaft nach, glücklich. Harald Pomper scheut nicht davor, mit seinem kritischen Blick, auch in den Spiegel zu schauen und Anekdoten aus seinem Leben zu erzählen. Anekdoten, in welchen er mit seinem elektronischen SUV spazieren fährt, vor dem neuen Bioladen parkt und dort laktosefreie Kokosnüsse von frei laufenden Dattelbäumen kauft. Diese Lebensmittelkreation symbolisiert hervorragen das Phänomen „Besser, schneller, größer“, und nimmt dabei das Wirtschaftswachstum und den Trend zur Selbstoptimierung auf die Schaufel.
Empfehlenswert
Der Künstler selbst endete mit dem Appell an das Publikum, wenn`s gut war, sollen Sie es weiter sagen - dann können auch Ihre Spießerfreunde kommen. Und wenn`s Ihnen nicht gefallen habe, können Sie ihm ein Beschwerde-Mail senden. Gerne auch über die anderen Probleme, welche Sie sonst so haben.
Ein humorvoller Ausstieg aus einem ergreifenden Kabarett, auf welches ich mit einem Zitat vom Kabarettist persönlich zurückblicken möchte: „Uns ging` gut, uns ging`s fein.“





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