Kreativer Geist - Stadträtin Manuela Horvath
Kunst als Ausgleich zu Politik und Pastoral-Arbeit
Sie ist österreichweit vermutlich als erste Romni in der Funktion der Stadträtin tätig. Manuela Horvath aus Oberwart ist ein kreativer Geist, der Menschen sowohl rhetorisch wie auch als Künstlerin mit Pinsel und Farbe berührt. Heuer arbeitet die beliebte Gemeindepolitikerin an ihrer ersten Ausstellung.
OBERWART. Man trifft im Leben oft Menschen, die uns so viel mehr geben, als wir ihnen abverlangen. Mit einem „Wow“ betritt man das Atelier von Manuela Horvath in ihrer liebevoll eingerichteten Wohnung in Oberwart. Und rasch verliert man sich mit Staunen in der kreativen Welt der beliebten Stadträtin, die seit Jahren eine wichtige Stimme in der Gemeinde für Verkehr, Sicherheit und Energie verkörpert. Manuela hat 2012 die Liebe zur Farbe entdeckt und sich als Autodidaktin schrittweise der bildenden Kunst genähert.
Ausgleich zum Berufsalltag
Als Romni verleiht Manuela Horvath der Volksgruppen- und Kulturwelt eine unverzichtbare und wertvolle Stimme weit über unsere Landesgrenzen hinaus. Die beliebte Gemeindepolitikerin versucht, andere Menschen rhetorisch zu überzeugen und sie mitunter auch in ihrem Denken und Handeln wach zu rütteln. Bgm. Georg Rosner lobt seine Stadträtin in den höchsten Tönen: Verlässlich, bürgernah, rhetorisch äußerst gewandt, empathisch und als Projektleiterin in der Gemeinde den Fokus immer erfolgsorientiert ausgerichtet. Eigenschaften, die Manuela auch in ihrer Berufswelt als Leiterin der Romapastoral geprägt haben.
„Im Berufsleben und im Gemeinderat habe ich stets den Kontakt zu anderen Menschen. Mit Pinsel und Farbe finde ich in meinem Atelier Zeit, meine Gedanken und Gefühle künstlerisch auszuleben. Zu malen habe ich begonnen, um mich selbst in der Kunst zu finden und mich gefühlsbetont auszudrücken. Während meiner Schul- und Ausbildungszeit durchlebte ich auch eine Phase der Selbstfindung, in der ich meinen beruflichen Weg gesucht habe. Dabei habe ich mich stets den beruflichen Möglichkeiten angepasst und niemals verschlossen. Ein absolutes berufliches Highlight war die Einladung von Bundespräsident Van der Bellen zur 75-jährigen Gedenkfeier nach Auschwitz, wo mir der Zugang zu Historikern, Politikern und Persönlichkeiten aus dem Öffentlichen Leben ermöglicht wurde“, erzählt Manuela.
Ziel ist eine eigene Ausstellung
„Meine Gefühlswelt ist in jedem meiner Bilder zu erkennen. Themen, die mich beschäftigen im EINST und JETZT, versuche ich künstlerisch abzubilden. Vom „Holocaust“ bis zu „100 Jahre Burgenland“ gebe ich themenbezogen jedem meiner Werke Raum und Farbe. Künstlerisch habe ich den Glauben - Mutter Gottes mit Jesuskind - stets im Fokus. Vielleicht gelingt es mir heuer, eine eigene Ausstellung auf die Beine zu stellen und meine Bilder einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Neben Pinsel und Farbe verstehe ich mich aber auch beim Gestalten von Glückwunschkarten und Notizbüchern“, so der kreative Geist, Manuela Horvath.
Engagement gegen das Vergessen
Bei einem der schlimmsten politischen Attentate der zweiten Republik im Jahr 1995 verlor Manuela Horvath zwei Cousins. Heute ist sie Leiterin der Romapastoral, organisiert Gedenkveranstaltungen in ganz Österreich und setzt sich gegen das Vergessen und für ihre Volksgruppe ein.
Seit 2016 ist Manuela Horvath Leiterin der Romapastoral. Ihre Arbeit im Referat der Diözese Eisenstadt ist sehr vielfältig. Neben der seelsorgerischen Tätigkeit, gemeinsam mit Pfarrer und Seelsorger Matthias Platzer, unterstützt Manuela Horvath Menschen in besonderen Lebenslagen und organisiert gemeinsam mit anderen Roma-Organisationen, Gedenkinitiativen für die Opfer des Nationalsozialismus. Weiters gestaltet sie das Kirchenjahr für die Volksgruppenangehörigen der Roma. Manuela Horvath lädt auch jährlich die Menschen zur Roma-Wallfahrt nach Mariazell ein, die eine ganz besondere Bedeutung für Romnja und Roma hat.
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