Oberwart: "Barrierecheck" mit dem Bürgermeister
Georg Rosner und zwei Vertreter von Behindertenverbänden gingen auf Barrieresuche in der Innenstadt
Vor einigen Wochen schauten sich die Bezirksblätter gemeinsam mit dem Österreichischen Zivilinvalidenverband (ÖZIV) die Barrierefreiheit in den Bezirkshauptstädten an - darunter auch in Oberwart.
Dabei wurden einerseits positive Beispiele für echte Barrierefreiheit und Negativpunkte bei einigen Einrichtungen aufgezeigt. Bgm. Georg Rosner sagte damals bereits zu, gerne einen Lokalaugenschein mit Vertretern von Behindertenverbänden in Oberwart zu machen und "sich selbst in einen Rollstuhl zu setzen, um eine neue Perspektive für die Situation zu erhalten".
Fehlende Abschrägungen
Dies wurde nun gemeinsam mit Heribert Petermann vom ÖZIV Burgenland und Hannelore Kainz vom Kriegsopferbehindertenverband (KOBV) von Bgm. Georg Rosner am 28. August in die Tat umgesetzt.
"Es ist sehr schwierig und vor allem aufwendig, wenn man mit einem Rollstuhl die Straße wechseln möchte. Da gibt es noch viel zu tun. Auch beim Rathaus selbst! Dort ist man im Rollstuhl hilflos", meint Heribert Petermann vom ÖZIV Burgenland. Vor allem Abschrägungen bei den Gehsteigen sind kaum vorhanden und so haben Rollstuhlfahrer etliche Umwege auf sich zu nehmen.
Die Bordsteinkante des Gehsteigs scheint klein, ist aber für Rollstuhlfahrer oft ein unüberwindbares Hindernis. Diese Erfahrung machte auch Stadtchef Georg Rosner beim "Barrierecheck" am Hauptplatz: „Mir ist es wichtig, dass ich genau darüber bescheid weiß, wo es in unserer Stadt Probleme mit der Barrierefreiheit gibt und ich bin offen für Tipps und Ratschläge von betroffenen Personen.“
Ein erster Schritt war in dieser Causa die Errichtung von zwei Behindertenparkplätzen beim Bezirksgericht - die Bezirksblätter berichteten bereits - auf Initiative des KOBV, worüber sich Initiatorin Hannelore Kainz sehr freute: "Das war mir ein sehr großes Anliegen, weil das Parken auf normalen Plätzen eine ständige Schwierigkeit darstellte." Doch auch bei diesen fehlen notwendige Abschrägungen am Gehsteig.
Auch für blinde und sehbehinderte Menschen fehlt es an Markierungen und Anhaltspunkten. „Ich möchte mich mit diesem Thema auseinandersetzen und ich möchte auch Maßnahmen ergreifen, damit es allen BürgerInnen möglich ist, ihren Alltag ohne Barrieren zu bewältigen“, zeigte sich Rosner motiviert.
Erste Lösungsvorschläge
Beim Rundgang bzw. der Rundfahrt konnten auch bereits erste Lösungsvorschläge gefunden werden. "Eine kleine Rampe bei der Volksbank wäre eine gute Idee, um den Behindertenparkplatz beim Gericht zu erreichen. Auch gegenüber der Bezirkshauptmannschaft wäre eine solche mit entsprechender Kennzeichnung eine gute Lösung", ist Rosner überzeugt.
Im Zuge der Neugestaltung der Hauptstraße sollen einige Punkte einfließen, wobei kleinere Maßnahmen relativ rasch umgesetzt werden sollen. Auch das Rathaus wird im Rahmen der Sanierungspläne barrierefrei gemacht. "Es wird vorne seitliche Rampen geben und auch der Hintereingang wird barrierefrei sein. Mit einem neuen Lift kommt man dann barrierefreie in alle Etagen. Ich ziehe den Hut vor Menschen, die ihren Alltag mit einer Behinderung bewältigen müssen. Ich bin wirklich sehr bemüht darum, Maßnahmen zu setzen, um sie zu unterstützen und bedanke mich bei Herrn Petermann und Frau Kainz für ihren Einsatz und ihre Vorschläge, damit wir einen ersten großen Schritt zu einem barrierefreien Oberwart machen können.", erklärt Rosner.
Positive Signale
"Es ist wirklich toll, hier wird etwas gemacht und da bringen wir uns natürlich sehr gerne ein. Gratulation auch an die Bezirksblätter, die mit ihrer Initiative die Sache ins Rollen gebracht haben. Da konnten wir gemeinsam etwas bewegen", freute sich Petermann.
Auch Hannelore Kainz begrüßte das Engagement von Rosner: "Es freut mich sehr, dass in Oberwart etwas geschieht. Nach den Behindertenparkplätzen werden nun weitere Maßnahmen gesetzt. Das ist sehr positiv!"
Ausführliche Informationen zum Thema Barrierefreiheit auf www.oeziv.org.
Barrierecheck der Bezirksblätter
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