Greißlersterben
Philipp Imrek sperrt in Stadtschlaining nach 17 Jahren zu
Mit Jahresende 2022 schließt in Stadtschlaining Nahversorger „Kaufhaus und Café zur Post“ - auch bekannt als "Storchennest" - seine Pforten. Kaufhaus, Lotto- und Postpartner sowie ein Café-Treff gehen der Bevölkerung mit der Schließung verloren.
STADTSCHLAINING. Die Nahversorgung, speziell in den Dörfern, hat in den letzten Jahren stark darunter gelitten, dass die Einkaufsmärkte der Umgebung mit Aktionen die Kunden lockten und so das Greißlersterben im ländlichen Raum beschleunigte. Alles eine "Preisfrage" - so auch jetzt, wenn die Nahversorger im Dorf wegbrechen und man um die tägliche Zeitung oder ums Frühstückssemmerl per Auto in die benachbarten Orte fahren muss.
Infrastrukturen gehen verloren
Mit Ende 2022 hat das Café und Kaufhaus zur Post in Stadtschlaining, bekannt unter "Storchennest", seine Pforten geschlossen. Philipp Imrek sah als Nahversorger in seinem Gesamtangebot mit Kaufhaus und angeschlossenem Café, einer Poststelle und als Lotterie-Partner ein sinnvolles und vielfältiges Kundenangebot. 17 Jahre ging dieses Konzept auch auf, in der Friedensburg besuchten Schüler und Studenten diverse Veranstaltungen und waren als Laufkundschaft zusätzlich gerne gesehen und auch wichtig.
Mit der Neugestaltung des Hauptplatzes war 9 Monate Baustelle in der Innenstadt und die Kundenfrequenz brach rasch weg - keine Parkmöglichkeiten, kein Durchzugsverkehr - während der Pandemie gab es zusätzlich Schließungen im Caféhaus-Bereich.
Investitionen standen an, die Explosion der Energiepreise (Gas und Strom) und die unsicheren, wirtschaftlichen Prognosen für 2023 haben den Entschluss bekräftigt, nach 17 Jahren das Geschäft zu schließen. Damit bricht erneut eine wichtige Einrichtung in der Großgemeinde Stadtschlaining weg.
Vzbgm. Rohr hofft auf Nachfolger
"Mit Bedauern mussten wir das kurzfristige Zusperren des am Hauptplatz von Stadtschlaining etablierten „Storchennestes“ zur Kenntnis nehmen, wodurch ein weiterer Nahversorger in der Stadtgemeinde, offenbar aus wirtschaftlichen Gründen, der Ortsbevölkerung nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Diese Schließung ist ein weiteres aktuelles Beispiel dafür, dass es für die öffentliche Hand auf Landesebene höchst an der Zeit ist, nicht nur in einzelne Prestigeprojekte Unsummen öffentlicher Mittel zu investieren, sondern auch in wirkungsvolle Maßnahmen zur Nahversorgung der Ortsbevölkerung. Mit dem Verlust des Geschäftes von Philipp Imrek verliert Stadtschlaining eine wichtige Anlaufstelle in der Stadtgemeinde, besonders im Zentrum des neu errichteten Hauptplatzes. Wir hoffen aber, dass sich für das Geschäft ein Nachfolger finden wird, der weiterhin die Versorgung der Ortsbevölkerung gewährleisten kann", so das Statement des Vizebürgermeisters Gerald Rohr.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.