Gasthaus Prenner in Wolfau verliert nach fast 90 Jahren seine Tabakkonzession
Matthias Prenner übernahm im November 2016 das Gasthaus von seinem Vater Franz.
WOLFAU (kv). Doch der Unternehmensstart gestaltete sich dank der Österreichischen Monopolverwaltung für Tababkaren als sehr holprig. "Als ich in Pension ging, musste ich natürlich alle meine Gewerbe zurücklegen, darunter auch das Recht, Zigaretten zum Trafikpreis an die Gäste verkaufen zu dürfen. Noch am selben Tag hat mein Sohn um die Konzession angesucht", erzählt Franz Prenner.
30 % Umsatzrückgang
Ist der Zigarettenverkauf für das Gasthaus Prenner zwar nur ein Nebengewerbe, hat die Entscheidung der Monopolverwaltung trotzdem nicht unerhebliche Auswirkungen. "Viele Gäste kamen, um sich Zigaretten zu kaufen, und blieben dann auf ein oder sogar mehrere Getränke", sagt Matthias Prenner. Zigaretten verkaufen darf das Gasthaus zwar weiterhin, Matthias Prenner ist jedoch verpflichtet, einen 10%igen Aufschlag zu verlangen. "Vielen ist das zu teuer und sie weichen daher lieber auf den Sparmarkt aus, der einzige in der Gemeinde, der die Berechtigung noch hat", so der junge Gastwirt. Auch das bevorstehende generelle Rauchverbot ab 2018 macht dem Jungunternehmer sorgen.
Zeiten ändern sich
Franz Prenner übernahm das Wolfauer Wirtshaus in den frühen 1980ern von seinem Vater, der es wiederum von dessen Vater übernommen hatte. "Damals war die Weitergabe der Konzession überhaupt kein Problem."
Immer weniger Raucher
Dass der Antrag von Matthias Prenner plötzlich abgelehnt wurde, kam aus heiterem Himmel. Auf Nachfrage bei der Monopolverwaltung hieß es lediglich, dass man neue Strategien verfolge und den Nahversorgern das Vorrecht lassen müsse.
"Der Zigarettenkonsum ist in den letzten Jahren enorm zurückgegangen. Hinzu kommt das in Kürze in Kraft tretende generelle Rauchverbot", erklärt Martina Rauchbauer von der Wirtschaftskammer Burgenland. Durch die Einschränkung des Tabakverkaufes im Nebengewerbe - vor allem in Gasthäusern - möchte man das Überleben der Tabakfachgeschäfte sichern.
Link: Stinatzer Trafik droht Schließung wider Willen
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