Wenn die Nerven verrückt spielen

Mini Med Referent Primar Josef Großmann und Moderatorin Christine Brugger.
  • Mini Med Referent Primar Josef Großmann und Moderatorin Christine Brugger.
  • hochgeladen von Claudia Scheiber

Polyneuropathie ist eine Erkrankung des peripheren Nervensystems unterschiedlichster Ursache. Etwa 12 Prozent der Bevölkerung sind betroffen. Beim zweiten Mini Med-Vortrag des Sommersemesters referierte Primar Josef Großmann, Leiter der Neurologischen Abteilung am BKH Lienz über die Krankheit bzw. deren Symptome, Diagnostik, Untersuchungsmethoden und Therapiemöglichkeiten.

500 verschiedene Ursachen

"Die Polyneuropathie ist großteils ein sekundäres Syndrom auf Basis einer zugrundeliegenden Erkrankung", erklärt Großmann. Obwohl es 450 bis 500 verschiedene Ursachen für Polyneuropathie gibt, sind 80 Prozent auf die Zuckerkrankheit und chronischen Alkoholismus zurückzuführen. Daneben können aber auch Umweltgifte wie zum Beispiel Schwermetallbelastungen des Körpers, Erkrankungen des Immunsystems, Entzündungen, Gefäßerkrankungen, Tumore oder Nierenerkrankungen eine Ursache der Nervenzerstörung sein. Symptome sind Brennen, Kribbeln, schmerzhafte Missempfindungen, Hautveränderungen wie Geschwüre, manchmal auch eine Muskelschwäche. Meist sind die Beschwerden im Bereich der Füße betont.

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose einer Polyneuropathie ergibt sich aus dem klinischen Beschwerdebild, dem neurologischen Untersuchungsbefund, verschiedenen Blutuntersuchungen sowie speziellen elektrophysiologischen Untersuchungsverfahren der Muskulatur und der peripheren Nerven.
Die Behandlung richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache. Bei der diabetischen Polyneuropahie etwa ist das Ziel der Behandlung eine effektive Kontrolle der diabetischen Stoffwechsellage durch Gewichtsreduktion, Medikamente oder eine Insulintherapie zu erreichen. Bei Alkoholismus ist strikte Alkoholabstinenz notwendig.
Je nach Form der Polyneuropathie gibt es auch spezifische medikamentöse Behandlungsoptionen. Bei auftretenden Schmerzen etwa, erfolgt die Behandlung mit speziellen Nervenschmerzmedikamenten, da klassische Schmerzmedikamente kaum eine Wirkung haben. Neben der medikamentösen Therapie sind auch physikalische Maßnahmen und ernährungsmedizinische Empfehlungen wesentliche Teile des Therapiekonzeptes.

Weitere Informationen zum Thema auf www.minimed.at

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.