Psychiatrie geht in Vollbetrieb

Ab 11. Oktober stehen in der Lienzer Psychiatrie neben der Ambulanz auch 22 Betten und eine geschlossene Abteilung zur Verfügung.
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  • hochgeladen von Hans Ebner

psychiatrischen Abteilung des Lienzer Bezirkskrankenhauses startete bereits im Dezember 2009. Allerdings mit zwölf Betten und noch ohne eine geschlossene Abteilung, in der Patienten auch gegen ihren Willen, auf richterliche Anordnung, behandelt werden können.

Der Obmann des Gemeindeverbandes, Andreas Köll, beschreibt den Übergang zum Vollbetrieb mit 22 Betten, davon drei für die geschlossene Abteilung und acht tagesklinische Plätze, als einen Freudentag. „Kinder die unter Schmerzen geboren werden, werden schöne Kinder“, so Köll.

Leiter der Station ist bereits seit 2009 Primar Martin Schmidt. Er ist bereits seit der Teileröffnung für die psychiatrische Abteilung verantwortlich. Ihm zur Seite stehen drei weitere Fachärzte und zwei Assistenzärzte. Außerdem sind über 20 Pfleger und Pflegerinnen auf der Station beschäftigt.

„Osttirol benötigt die psychiatrische Abteilung absolut. In den vergangenen neun Monaten wurden 340 Menschen stationär betreut. Im Schnitt dauert der Aufenthalt eines Patienten rund zwei Wochen. Die drei Betten für die geschlossene Abteilung reichen aus, denn die Zahlen der Patienten, die in eine der geschlossenen Anstalten in Klagenfurt oder Hall überwiesen werden mussten, sind dramatisch gesunken. Ledeglich 13 Patienten mussten in den vergangenen neun Monaten überwiesen werden“, berichtet Schmidt.

Auch der zuständige Landesrat Bernhard Tilg zeigte sich zufrieden. „Für die Bevölkerung von Osttirol ist die Station absolut notwendig. Man kann nämlich nicht verlangen, dass Betroffene für eine Behandlung nach Hall oder Innsbruck fahren müssen.

Die dezentrale Versorgung von psychisch kranken Menschen ist uns ein großes Anliegen“, so Tilg. Lienz ist neben Kufstein das zweite Bezirkskrankenhaus mit einer psychiatrischen Station. Laut Landesrat Tilg soll Zams bald folgen.

Ärzte sowie Politiker sind sich besonders bei einem Thema einig: der Enttabuisierung von psychischen Krankheiten.

„Es ist eine Krankheit wie jede andere auch und so soll das auch gesehen werden“, meint Tilg. Martin Schmidt konkretisiert: „Man geht nicht in eine Psychiatrie, um eingesperrt zu werden. Nur bei ganz schweren Fällen muss man in die geschlossene Abteilung. Dort bleiben die Patienten meist zwei bis drei Tage, dann normalisiert sich die Lage meist.“

Wenn mit der Abteilung in Lienz auch ein großer Schritt gemacht wurde, auf dem Feld der Psychiatrie gibt es in Zukunft noch genügend zu tun. So fehlt es zum Beispiel an der Betreuung von psychisch kranken Kindern und Jugendliche. Diese Gruppe wird leider sehr stiefmütterlich behandelt, nicht nur in Osttirol“, meint Schmidt.

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