BKH Lienz informiert
Vorbildliche Zusammenarbeit in der Europaregion „Tirol-Südtirol“

- In regelmäßigen Abständen informiert Dr. Martin Schmidt, Leiter des „COVID-19-Einsatzstabes“ im BKH Lienz, über den Status der Infektionen in Osttirol
- Foto: Hans Ebner
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In regelmäßigen Abständen informiert Dr. Martin Schmidt, Leiter des „COVID-19-Einsatzstabes“ im BKH Lienz, über den Status der Infektionen in Osttirol sowie über die Gegebenheiten im Bezirkskrankenhaus Lienz. Anbei sein Statusbericht im Original.
Aktuelle Fallzahlen in Osttirol
Derzeit gibt es 62 positiv getestete Fälle in Osttirol (davon 13 im Iseltal, 7 im Defereggental, 33 im Lienzer Talboden und 9 im Osttiroler Pustertal). In den letzten Wochen gab es teilweise Differenzen zwischen Angaben des Landes und jeweils aktuelleren Zahlen aus dem Labor unseres KH- Hygienefacharztes Dr. Gernot Walder, welche auch wir periodisch übernehmen: Die Differenz war darauf zurückzuführen, dass in Nordtirol Getestete ihren Hauptwohnsitz in Osttirol haben. Diese Abweichungen scheinen inzwischen geklärt.
2 PatientInnen befinden sich aktuell stationär auf einer unserer Infektionsstationen in Isolation, 3 PatientInnen auf der Intensivstation, wovon 1 PatientIn beatmet, aber stabil ist. Gegenüber der Medieninformation 2020/2 ist 1 positiv getestete/r MitarbeiterIn aus dem BKH Lienz dazugekommen und befindet sich in Heimquarantäne. Im ambulanten Setting werden 6 positiv getestete PatientInnen behandelt.
Hygienemaßnahmen
Unsere Hygienemaßnahmen bleiben gegenüber Medieninformation 2020/2 unverändert. Schutzmasken und Schutzbekleidung sind aktuell ausreichend vorhanden und werden wir zudem auch einen Anteil für das BKH Lienz aus den heute und in nächster Zeit zu erwartenden Lieferungen aus China im Wege der Europaregion „Tirol/Südtirol“ erhalten: Über Direktkontakte der Südtiroler Unternehmerschaft ist es dem Land Südtirol bekanntlich mit logistischer Unterstützung der Österreichischen Bundesregierung und der Austrian Airlines gelungen, auch für das Bundesland Tirol vorerst 300.000 Schutzmasken und 7.000 Schutzanzüge zu erhalten. Diese befinden sich zurzeit im Wege der Landesfeuerwehrschule Telfs in Verteilung.

- Dr. Martin Schmidt ist Leiter des „COVID-19 Einsatzstabes“ im BKH Lienz.
- Foto: BKH Lienz
- hochgeladen von Hans Ebner
Veränderung von Versorgungsstrukturen
Im BKH Lienz arbeiten auch mehrere ÄrztInnen aus Südtirol/Italien und auch unser neuer interner Abteilungsleiter (Wohnsitz in Lienz) kommt aus Meran. Die Südtiroler ÄrztInnen haben naturgemäß Kontakte in die derzeit am schwersten betroffenen Regionen Europas und führen auch laufenden Erfahrungsaustausch über medizinische Maßnahmen sowie den Einsatz spezieller Medikamente. Unsere Südtiroler ÄrztInnen, bei welchen ich mich als Leiter des Einsatzstabes gleichermaßen bedanken möchte, wie bei allen anderen MitarbeiterInnen unseres Hauses, sind freiwillig bereits mehrere Wochen in Lienz von ihren Familien und möglichen anderen Einsätzen ferngeblieben.
Vor allem für diese besteht jetzt eine zusätzliche Motivation durch die, für Europa vorbildliche Zusammenarbeit in der Europaregion „Tirol-Südtirol“: Im Gegensatz zu anderen Staaten, welche z.B. auch 700 Chargen an Schutzmaterialien für das BKH Lienz vorübergehend an ihren nationalen Grenzen beschlagnahmen ließen oder sogar für Italien bestimmte Schutzmasken und -anzüge für eigene Zwecke verwendet haben, läuft die medizinische und versorgungstechnische Zusammenarbeit zwischen Süd-, Ost- und Nordtirol hervorragend.
In diesem Zusammenhang wurde auch unser Verbandsobmann (in Abstimmung mit den leitenden ÄrztInnen unseres Hauses, welche diese Maßnahmen aus ethischen und menschenrechtlichen Gründen voll mittragen) vom Vorsitzenden der Europaregion Tirol/Tiroler Landeshauptmann ersucht, wie andere Tiroler Kliniken, welche in der Anlaufphase in Bezug auf Intensiv-Kapazitäten noch nicht voll ausgelastet sind, auch Südtiroler PatientInnen zu übernehmen. In unseren benachbarten Krankenhäusern Innichen und Bruneck (mit Lienz in einer „4-Städte-Partnerschaft“) bestehen nicht ausreichende Intensivkapazitäten. Wir haben daher zugestimmt, bis auf weiteres maximal 3 PatientInnen aus Südtirol aufzunehmen, wenn dies die eigenen Behandlungskapazitäten zulassen. Gestern wurde ein Patient aus Südtirol auf der Intensivstation beatmungspflichtig aufgenommen. Die Koordination der Übernahme weiterer Südtiroler-PatientInnen erfolgt durch den medizinischen Geschäftsführer der TirolKliniken in Innsbruck, Univ.-Prof. Dr. Christian J. Wiedermann. Damit bringen wir unsere seit Jahren bestehende Zusammenarbeit zum Ausdruck.
Zukünftig soll diese auch in anderen Bereichen, wie z.B. mit unserem Herzkatheter-Labor oder den, in Südtirol vorhandenen Rheuma-Kompetenzen vertieft werden.
Aufgrund derzeit noch eher geringer Fallzahlen in Kärnten, darunter auch das Oberkärntner Einzugsgebiet, sind bisher noch keine Kärntner PatientInnen bei uns aufnahmepflichtig gewesen. Primär sollten „COVID-19-Intensiv-PatientInnen“ vorrangig in den Krankenhäusern/Kliniken von Spittal a.d.D., Villach und Klagenfurt behandelt werden.


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