Zivildiener sind heiß begehrt

<f>35 bis 40</f> Zivildiener leisten ihren Dienst beim Osttiroler Roten Kreuz. Benötigen würde man viel mehr. | Foto: ÖRK
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Geburtenschwache Jahrgänge und mehr Untaugliche betreffen auch Trägerorganisationen in Osttirol

Mit österreichweit 14.591 zum Zivildienst zugewiesenen jungen Männern traten 2018 um rund 300 junge Männer (–2,2 %) weniger zum Zivildienst an als im Jahr zuvor.
Das zeigt ein Blick auf die aktuellen Zahlen, die Staatssekretärin Karolin Edtstadler (VP) kürzlich präsentierte. Dennoch zählt dieser Wert zum Drittbesten seit Einführung des Zivildienstes im Jahr 1975. Der Rückgang ist auf geburtenschwache Jahrgänge und eine höhere Anzahl an Untauglichen zurückzuführen.
Natürlich werden auch von verschiedenen Organisationen in Osttiol Zivildiener eingesetzt. Beispielhaft seien hier die Wohn- und Pflegeheime, die Lebenshilfe, das Rote Kreuz und der Nationalpark genannt.

Zivis im Pflegeheim

Vier Zivildiener sind im Wohn- und Pflegeheim Lienz tätig. „Aufgrund der Größenordnung haben wir uns entschieden, nur im Lienzer Heim Zivildiener zu beschäftigen“, erklärt Franz Webhofer, Leiter der Osttiroler Wohn- und Pflegeheime.
Sie helfen dort, unter Anleitung der Pflegekräfte, bei der Betreuung der BewohnerInnen mit, übernehmen hauswirtschaftliche Tätigkeiten, Botengänge sowie Fahrdienste und Transporte. Pflegetätigkeiten werden aufgrund der fehlenden Ausbildung freilich keine von den Zivildienern durchgeführt. „Die jungen Burschen sind sehr beliebt bei den HeimbewohnerInnen und auch beim Pflegepersonal“, berichtet Webhofer. „Zivis“ werden im Wohn- und Pflegeheim Lienz seit 2002 beschäftigt. Bisher gab es laut Webhofer noch keine Engpässe und die vier Stellen konnten immer besetzt werden.

Bei der Lebenshilfe

Bei der Osttiroler Lebenshilfe sind derzeit 10 Zivildiener tätig. Sie versehen ihren Dienst in den Werkstätten, der Arbeitsorientierung sowie in den Wohnhäusern. Je nach ihren Fähigkeiten bzw. Talenten bringen sie sich im Wohnbereich und in Arbeitseinrichtungen ein, leisten unter anderem Fahrdienste, Unterstützung bei Tätigkeiten im Alltag, Haushalt, Besorgungen, bei Freizeitaktivitäten und Sport. „Damit die Bedürfnisse der begleiteten Personen gut zu erfüllen und sie gut im Arbeits- und Dorf-Leben zu integrieren sind, sind wir auf die Unterstützung durch Zivildiener angewiesen“, so Marco Linder, Regionalleiter der Lebenshilfe Osttirol.
Der Nationalpark
Auch der Nationalpark beschäftigt Zivildiener. Zumindest einen pro Jahr. Seine Aufgaben umfassen nahezu alle Bereiche des Parks. So wird bei den Bildungsprogrammen und Forschungsprojekten genauso mitgearbeitet wie an der Umsetzung des Tiroler Wander- und Bergwegekonzepts in der NP-Region. Der Arbeitsplatz beim Nationalpark ist begehrt und manchmal müssen Bewerber abgelehnt werden. "Die hohe Bandbreite an Charakteren und Interessen bereichert die Nationalparkverwaltung und es ist spannend und schön zu sehen, wie sie neues Wissen und Know-How aufnehmen und ihren weiteren Weg gehen", erklärt Florian Jurgeit von der Nationalparkverwaltung.

Das Rote Kreuz

Naturgemäß ist das Rote Kreuz jene Organisation, die am meisten Zivildiener beschäftigt. "Bei uns arbeiten 35 bis 40 Zivildiener. Wobei hier auch jene dabei sind, die ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) absolvieren", erklärt Andreas Stotter, GF des Osttiroler Roten Kreuzes. Drei Mädchen sind es, die beim RK-Osttirol einen Dienst versehen. "Wir haben wahrscheinlich mehr Zivildiener als alle anderen Organisationen in Osttirol zusammen und wir würden noch mehr brauchen. Momentan haben wir eine schwere Phase", so Stotter. Sieben Einrückungstermine gibt es beim Roten Kreuz. "Zivildiener kommen oft aus den Schulen, während sich die Facharbeiter eher für das Bundesheer entscheiden", weiß Stotter.

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