Kommentar

Nur Positives gab es in Sachen wirtschaftliche Entwicklung von Seiten der Politik und der Wirtschaftstreibenden vergangene Woche zu vermelden. Trotzdem sieht es in Osttirol nicht so rosig aus, wie man vielleicht glauben möchte.

Denn wenn man in Osttirol von Wirtschaft spricht, kommt man auch nicht umhin, von der hohen Arbeitslosigkeit, der extrem geringen Kaufkraft und der Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte zu sprechen. Momentan sind laut WK 9,8 Prozent der Osttiroler ohne Arbeit. Wenn Osttirol bei den Arbeitslosenzahlen vorne mit mischt, so stellt sich der Bezirk bei der Kaufkraft ganz hinten an. Die Kaufkraft im Bezirk liegt schon seit Jahren rund 15 bis 20 Prozent unter dem österreichischen Durchschnitt. Auch die Abwanderung junger, gut ausgebildeter Fachkräfte ist ein Osttiroler Problem. Das Problem ist jedoch hausgemacht. Das Lohnniveau in Osttirol ist weit unter dem anderer möglicher Arbeitsstandorte. Die Anforderungen sind jedoch nahezu dieselben. Auch fehlende Zukunftsperspektiven veranlassen viele, den Bezirk zu verlassen. Dabei geht es nicht nur um Maturanten oder gar Akademiker. Auch für Lehrlinge ist es nicht gerade leicht, Karriere zu machen. Als Beispiel möge hier eine Firma in Heinfels dienen. Hier rationalisierte man in den letzten Jahren nahezu die gesamte mittlere Führungsebene weg. Welchen Anreiz soll ein Lehrling haben, in so einem Betrieb weiterzuarbeiten? Es bleibt einem ambitionierten jungen Menschen gar nichts anderes übrig, als die Karrieresackgasse Osttirol zu verlassen.

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