Schuhmeierplatz
Wiens erste Notruf-Defi-Telefonzelle steht in Ottakring
Die erste durch Spenden finanzierte Notruf-Defi-Telefonzelle wurde am Schumeierplatz in Ottakring in Betrieb genommen. Hier besteht die Möglichkeit via Direktwahltasten einen Notruf abzusetzen.
WIEN/OTTAKRING. Ab sofort bekommen alte Telefonzellen einen neuen Stellenwert – sie werden mit einem lebensrettenden Defi und einer Notruffunktion ausgestattet. Mittels Direktwahltasten können sowohl die Notrufnummern für Feuerwehr, Polizei und Rettung ohne Kosten angewählt werden, als auch beispielsweise der Frauennotruf. Ziel dieser Initiative ist ein Mehr an Sicherheit.
Sponsoren ermöglichen Defi-Projekt
Die erste neu ausgestattete Telefonzelle befindet sich am Schuhmeierplatz in Ottakring. "Wir freuen uns besonders, erstmals ein Projekt wie dieses auf die Beine stellen zu können, das aufgrund der guten Nachbarschaft rund um den Schuhmeierplatz entstanden und möglich gemacht wurde", sagt Bezirksvorsteher Franz Prokop (SPÖ).
Der Dank des Bezirkschefs richtet sich dabei an die Unterstützer und Sponsoren. Wiener Kinderfreunde aktiv, die Kinderfreunde Ottakring, das Café Schuhmeier, die SPÖ Ottakring und die Apotheke am Schuhmeierplatz haben das Projekt möglich gemacht. "In guter Zusammenarbeit mit dem Verein Puls, der Gewista und A1 konnte das Projekt pünktlich zum Umbau des Schuhmeierplatzes, im Rahmen der Neugestaltung der Thaliastrasse, fertiggestellt werden“, ergänzt SPÖ-Bezirksgeschäftsführerin Stefanie Lamp.
Sämtlich Notrufnummern hinterlegt
Zusätzlich zum Defi, der durch den Wiener Schrank geschützt ist, besteht hier die Möglichkeit via Direktwahltasten einen Notruf abzusetzen. Hinterlegt sind aber nicht nur die klassischen Notrufnummern für Rettung, Polizei und Feuerwehr, sondern auch der Frauennotruf und sämtliche Notrufnummern der Stadt Wien wie zum Beispiel der Notruf bei Gasgebrechen oder die Vergiftungszentrale. Grundsätzlich kann vom Betreiber definiert werden, welche Notrufnummern mittels frei konfigurierbarer "White Label Telefon-Liste" freigeschalten und somit kostenfrei ausgewählt werden können.
Mehr als 1.000 öffentliche Defis
Mittlerweile sind in Wien mehr als eintausend öffentliche Defis verfügbar, auf die auch die Rettungsleitstelle im Bedarfsfall zugreifen kann. Alle Amtshäuser in Wien sind mit Defis ausgerüstet und neben den Rettungsorganisationen verfügen auch fast alle Polizei- und Feuerwehr-Einsatzfahrzeuge sowohl über einen Defi, als auch über entsprechend geschultes Personal. "Mit der Fortsetzung dieser Initiative gehen wir wieder einen wichtigen Schritt weiter, um den Zugang zu Defibrillatoren und damit zu lebensrettenden Sofortmaßnahmen weiter zu erhöhen“, sagt Puls-Präsident Harry Kopietz.
Jede Sekunde zählt
"Das Geheimnis der Wiederbelebung ist einfach: es geht um die Zeit, die verstreicht, bis entsprechende Wiederbelebungsmaßnahmen getroffen werden“, erklärt Kopietz: "Bei einem Herzstillstand sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit pro Minute um zehn Prozent, nach rund drei Minuten treten im Gehirn bereits erste nicht wiedergutzumachende Schäden auf. Die Ersthelfer-Maßnahmen sind einfach: gemäß unserem Spruch „Rufen – Drücken – Schocken“ rufen Sie den Rettungsnotruf 144, drücken Sie anschließend schnell und kräftig in die Mitte des Brustkorbes und bringen Sie schnellstmöglich einen Defi zum Einsatz."
Das Projekt am Schuhmeierplatz setzt maßgebliche Schritte für Menschen, die dringend Hilfe benötigen – egal um welchen Notfall es sich handelt. Dazu kommt, dass es sich um das erste Projekt zur Nachnutzung einer Telefonzelle handelt, das mittels Spendensammlung ermöglicht wurde.
Wiener Schrank schützt Defi
Geschützt werden die Defis in den neu etablierten Telefonzellen zudem auch noch durch den „Wiener Schrank“ – ein Schranksystem, das einerseits die Stromversorgung sichert und andererseits das Gerät vor Beschädigungen durch Wind, Wetter oder Vandalismus schützt. Dennoch bleibt der Defi schnell und leicht verfügbar. Ein und dieselbe Kommunikationsleitung sorgen gleichzeitig für eine Nutzung der Notrufe wie auch für die Überwachung des Defibrillators im Schrank. Der Betreiber kann also einfach mittels Software die Logik der Notrufeinheit wie auch des Defibrillator-Schranks fernüberwachen, servicieren und konfigurieren. Weitere Informationen zum Verein Puls gibt es unter www.puls.at.
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