Dr. Helmut Euler: Seit über 40 Jahren im Dienste der Gesundheit
Doch Dr. Helmut Euler reicht seine Arbeit als längst gedienter Praktiker Ottakrings bei weitem nicht: Er hat vor 25 Jahren die Hilfsorganisation "Austria pro Moldavia" gegründet.
Inzwischen hat der 70jährige Allgemeinmediziner persönlich 35 Fahrten mit Hilfsgütern nach Moldavia begleitet, war mehrmals selbst mit vollbepackten LKW in Rumänien. "Ich erinnere mich an den April 1988. Da habe ich in einer Zeitung von ´Kälte, Not und Tod´ in Rumänien gelesen. Meine Frau und ich beluden kurzerhand unseren Kombi mit Nahrungsmitteln, Kleidern und Verbandstoff und machten uns auf den Weg."
In 10 Tagen und unter ständigen Polizeikontrollen konnte das Ehepaar Euler zehn total verarmte, hungrige, mut- und kraftlose Familien besuchen. Eine 87jährige bemerkte damals bitter: "Ihr wisst ja gar nicht, wie gut ihr lebt!" Die Not war allgegenwärtig und Dr. Euler begann in größeren Dimensionen Hilfe zu organisieren.
1994 wurde dann der private Hilfsverein "Austria pro Moldavia" von ihm gegründet. Doch bei den Hilfsfahrten blieb es nicht, es wurden vor Ort auch Sozialeinrichtungen geschaffen, Traktoren angeschafft und schwerkranke Kinder nach Wien gebracht, um hier operiert und optimal medizinisch versorgt zu werden.
Möchte mein Lebensglück teilen
Gerade stapeln sich wieder Hilfsgüter in einem Extraraum seiner Praxis in der Enekelstraße 28 bis unter die Decke: Wegwerfwindeln, Sanitärgüter, Gehstöcke, Spielsachen und vieles mehr. "Wie immer um diese Zeit, wir sammeln ja seit 30 Jahren auch für unsere Weihnachtsaktion, um Pakete für die Gruft zu schnüren und um das Familienzentrum der Caritas zu unterstützen."
Wie sich soviel Engagement für die Ärmsten der Armen neben Praxis, Familie - er hat vier mittlerweile erwachsene Kinder und sieben Enkelkinder - ausgeht? "Das Wichtige zuerst", lacht er. Man müsse eben Prioritäten setzen.
Platz für Freizeit bleibe da keiner, aber Helfen sei ja die beste Freizeitgestaltung für ihn. "Es macht mich glücklich, mein Lebensglück mit anderen zu teilen, die es nicht so gut getroffen haben", sagt er.
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