LVT ermittelt
Brand vor Wiener Moschee - IGGÖ spricht von "Vandalismusakt"
In der Nacht auf den 1. Jänner brannte es vor der Eingangstür einer Ottakringer Moschee. Die Islamische Glaubensgemeinschaft spricht von einem "Vandalismusakt". Der Wiener Verfassungsschutz ermittelt.
WIEN/OTTAKRING. Ein Foto zeigt, wie es vor einer Eingangstür mitten auf der Straße nachts brennt. Die Tür führt zur UIKZ Fatih Moschee in der Speckbachergasse im 16. Bezirk. Und dieser Vorfall beschäftigt nun das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) in Wien.
Ümit Vural spricht von einem "Vandalismusakt", der am 1. Jänner gegen 0.30 Uhr passierte. Er ist Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) und das Foto vom Vorfall veröffentlichte er auf Twitter. "Leider beginnt das Jahr mit einer traurigen Nachricht. Unsere Moschee in Wien-Ottakring wurde Opfer eines Vandalismusaktes", so Vural.
Die Ursachen und Hintergründe sind noch unbekannt, heißt es. Es kann auch nicht ausgeschlossen werden, ob es sich dabei um einen Unfall mit Pyrotechnik handelte. "Wir sind dankbar, dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind und hoffen auf die baldige Aufklärung", sagte die IGGÖ auf BezirksZeitung-Anfrage.
Ermittlungen "in alle Richtungen"
An der Aufklärung arbeiten derzeit die Wiener Polizei und das LVT. Die Ermittlungen gehen "in alle Richtungen" und es "kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Brand vor der Moschee vorsätzlich gelegt wurde", sagte Polizeisprecher Markus Dittrich auf BezirksZeitung-Anfrage. Informationen zu den Ermittlungen, die in vollem Gange sind, wollte man nicht preisgeben.
Im August vergangenen Jahres – die BezirksZeitung berichtete – gab es mehrere Droh- und Hassbotschaften an Wiener Moscheen. In mindestens drei Fällen wurden Moscheen mit rechtsextremistischen sowie serbisch-nationalistischen Botschaften besprüht. Auf einer Moschee in Floridsdorf wurden mehrfach gewaltverherrlichende Drohnachrichten am Eingangsbereich angebracht.
Auf Anfrage, ob es in den vergangenen Wochen ebenfalls zu Droh- und Hassbotschaften kam, sagte eine IGGÖ-Sprecherin, dass es "leider einige Vorfälle von Vandalismus an Wiener Moscheen" gab. So wurden zuletzt Fenster einer Favoritner Moschee eingeschlagen. "Die Beweggründe der TäterInnen erstrecken sich von antimuslimischen Rassismus bis hin zu nationalistischen Motiven. Man kann beobachten, dass die Gewaltbereitschaft stark von der populistischen Themensetzung diverser AkteurInnen des öffentlichen Lebens beeinflusst wird", heißt es.
Aus dem Grund sah man sich gezwungen, bereits im 2022 Sicherheitsschulungen für IGGÖ-Einrichtungen in Wien anzubieten.
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