Bezirksvorsteher Franz Prokop
Das war das Jahr 2020 in Ottakring
Für Bezirksvorsteher Franz Prokop (SPÖ) war 2020 mehr als "nur" das Jahr des Coronavirus.
OTTAKRING. Am Ende des Jahres innezuhalten und die Geschehnisse der vergangenen Monate zu reflektieren, gehört zum Geschäft eines Bezirksvorstehers dazu. Es waren und sind die viel zitierten herausfordernden Zeiten, welche besonders in Erinnerung bleiben. Bei einem Gespräch im und vor dem Amtshaus Ottakring hat Bezirksvorsteher Franz Prokop (SPÖ) das "Ottakringer Jahr" Revue passieren lassen.
Während einer weltweiten Pandemie gerate das Positive schnell in Vergessenheit. Deshalb wird Prokop auch nicht müde, sein Resümee für das Jahr 2020 mit "Good News" zu beginnen: "Wir haben das Projekt Thaliastraße Neu erfolgreich gestartet. Mir dem von uns durchgeführten Online-Beteiligungsverfahren sind wir Vorreiter in Wien. Die wirklich hohe Beteiligung hat uns bestärkt, das trotz der Krise so durchzuziehen."
Die Kritik am Online-Beteiligungsverfahren mittels Fragebogen, E-Mail oder Videokonferenz ist für Prokop schwer nachzuvollziehen: "Wir waren in allen erdenklichen Medien präsent und es hatte wirklich jeder die Möglichkeit, daran teilzunehmen. Die fast 3.000 Teilnehmer sind ja auf diese Art kaum anders zu erreichen. Das hat uns bewegt und bestärkt uns auch darin, in den nächsten drei, vier Jahren die Neugestaltung durchzuführen." Ein erfreuliches Detail des ersten Bauabschnitts vom Gürtel bis zur Feßtgasse: "Es können fast 80 neue Bäume gepflanzt werden."
Unterstützung für Kultur
Ein für Prokop ebenfalls erfreuliches Detail des Jahres 2020 war der Beschluss der Erhöhung der Kulturförderung von 200.000 auf 250.000 Euro. "Natürlich wurde jetzt viel online gemacht. Dafür wurde auch schon fast die gesamte Fördersumme abgerufen. So kann die Kulturszene weiter bestehen bleiben", ist sich der Bezirksvorsteher sicher.
Schulsanierungen
Im Gespräch mit der bz dauert es nicht lange, bis die Aufmerksamkeit dem Thema Bildung gilt. "Jeder Schüler in Ottakring soll die besten Voraussetzungen und die gleichen Chancen haben. Die Bildungschancen stehen bei uns durch Investitionen in Schulen und Kindergärten an erster Stelle", sagt Franz Prokop. Stellvertretend dafür sei der Campus in der Wiesberggasse zu nennen. Dieser wird aktuell saniert und soll bis zum Sommer 2021 fertiggestellt sein.
Leerstände
Bei einem Rückblick gilt es stets auch, kritisch zu sein. Was war die größte Enttäuschung im Jahr 2020? "Die doch zahlreichen Geschäftsleerstände", meint Bezirksvorsteher Prokop. Als Lösungsvorschlag dafür richtet er einen Appell an die Hausbesitzer: "Ich will alle dazu aufrufen, die Möglichkeit zu nutzen, sich direkt beim Bezirk zu melden. Es gibt natürlich zahlreiche Ideen und Möglichkeiten, um leer stehende Lokale zu nutzen – von Start-ups bis zu Arztpraxen. Hausbesitzer sollen sich bitte bei uns melden. Wir können gemeinsam sicher eine gute Möglichkeit finden, um die Geschäftszeilen neu zu beleben."
Corona ist spürbar
Dass Ottakring nach wie vor ein belebter Bezirk ist, ist unbestritten. Dennoch hat die Coronakrise auch hier ihre Spuren hinterlassen. "Persönlicher Kontakt und persönliche Zuwendung spielen im Leben eine bedeutende Rolle. Manchmal würde man auch gerne jemanden umarmen, darf das aber nicht. Aber das macht uns Menschen aus: gemeinsam leben, feiern und genießen. Das geht uns natürlich ab", fasst Franz Prokop zusammen.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.