Verschmutzung
Grillplatz oder doch Waldhäusl im Wienerwald?
Rund um die Steinbruchwiese gibt es massive Verschmutzungen im Wald. Der Bezirk setzt Maßnahmen.
WIEN/OTTAKRING. Anfang Juni machten Bilder von völlig überfüllten Müllcontainern die Runde. An Fronleichnam war die Steinbruchwiese dem Ansturm von Erholungsuchenden und Grillfans nicht gewachsen. "Das war eine einmalige Geschichte, an den vergangenen Wochenenden gab es keine solchen Vorfälle", gibt Robert Mannsberger von der MA 48 Auskunft.
Dennoch erreichten die bz weiter Zuschriften von massiven Verunreinigungen - vor allem im Wald rund um die Steinbruchwiese. "Der umliegende Wald ist komplett mit menschlichen Exkrementen verunreinigt und hinter jedem Baum liegen Berge von Taschentüchern und Klopapier", schreibt eine Leserin.
Exkremente im Wald
Die bz ist der Sache nachgegangen und hat sich vor Ort selbst ein Bild gemacht. Die Müllcontainer sind in Ordnung und werden auch geleert. Toiletten stehen bereit, wenn auch von manchen verunreinigt zurückgelassen. Im Wald zeigte sich ein erschreckendes Bild. Offensichtlich ist es gelebte Kultur, im Wald die Notdurft zu verrichten.
Rund um die Steinbruchwiese sind hunderte Taschentücher und die dazugehörigen Ausscheidungen nicht zu übersehen. Für Josef Ebenberger vom zuständigen Forst- und Landwirtschaftsbetrieb (MA 49) ein "schlimmes", aber leider auch "gewohntes" Bild.
MA 48 stößt an ihre Grenzen
"An Wochenenden sind dort 1.000 Menschen oder mehr. Wir tun was wir können, aber es ist sehr schwierig", sagt der Wald-Experte. Die zuständigen Facharbeiter reinigen sowohl Grillplatz als auch Wald, "stoßen aber auch irgendwann an ihre Grenzen". Bei "Vorgängen in der Nacht" sei man machtlos.
Auch der Mülltourismus - frühmorgens wird Sperrmüll abgeladen - nehme stetig zu. "Wir sind auch mit Polizei und den Waste Watchern unterwegs, um die Verunreiniger auf frischer Tat zu erwischen."
Gemeinsam mit dem Bezirk
Genau mit dieser Maßnahme will der Bezirk in Zukunft auch vermehrt gegen das Verschmutzen des Waldes vorgehen. "Wir sind nicht glücklich mit der Situation und werden nicht zuschauen, wenn der Wald verdreckt wird. Gemeinsam mit den Waste Watchern wird dann nicht nur abgemahnt, sondern auch bestraft", sagt Bezirksvorsteher Franz Prokop (SPÖ).
Im selben Atemzug appelliert der Bezirkschef an die Vernunft der Menschen: "Jeder muss Verantwortung übernehmen, damit die Steinbruchwiese ein Erholungsgebiet bleibt."
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