Jahreskreis 30 - 6: Fahrt nach Pulkau

Kapelle an der Straße nach Obernalb
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(von Christoph Altrogge)

Kurz nach dem Essen waren wir vor die Tür gegangen, um auf Wilhelms Mutter zu warten, die uns abholen sollte. Nach etwa einer Viertelstunde fuhr ein brauner Kleinbus durch die Enge zwischen Computerhandlung und Wiklickyhaus. Er hielt direkt auf den Parkplatz vor unserem Haus zu. Eine Frau mit brauner Pagenfrisur so um die 40 verließ das Fahrzeug. Sie sah ein wenig aus wie die deutsche Schauspielerin Christine Neubauer. "Grüß Gott!" rief sie uns von weitem zu. Und als sie vor uns stand, stellte sie sich vor: "I bin de Mutta vuam Wilhelm. I nimm an, Sie woatn auf mi?"
"Altrogge mein Name", stellte sich Mutter vor. "Das ist mein Sohn Christoph."
Nachdem wir alle im Auto Platz genommen hatten, brachte Frau Burgstaller zunächst einmal das Fahrzeug aus der Parkposition wieder heraus. Danach ließ sie ein von links kommendes Auto vorbei und bog dann in die Brunngasse ein. Als wir gleich darauf an der Druckerei Hoffmann vorbeifuhren, sah ich Thomas vor dem Tor stehen. Ich winkte ihm zu. Gleich danach hielten wir wieder kurz an, da die quer laufende Kremserstraße erreicht war. Mehrere Autos fuhren vorbei. Gegenüber am Beginn der Klostergasse wartete ein Gendarmerieauto, das gerade vom Posten losfuhr, ebenfalls darauf, in die Kremserstraße einbiegen zu können.
Wir fuhren vorbei am Modehaus Gründler auf der rechten Seite und der Blutplasma-Spendestation schräg gegenüber. Gleich darauf ging es links um die Ecke herum. Links zog das Babywarengeschäft neben der Spendestation vorbei. Rechts gegenüber das Eckhaus der Katholischen Frauenbewegungs-Vorsitzenden Friederike Koran, gleich danach das Nalbertor. Die EDV-Handlung Himmelreich an der Ecke zum Schloßplatz kam in Sicht. Sekunden darauf folgte die Rechtsabbiegung der Kremserstraße. Rechterhand tauchte die Fußpflege auf, links gegenüber die "Schlecker"-Filiale neben der EDV-Handlung. Dem Drogeriemarkt folgte der Stadtpark, mit dem das historische Viertel seinen schnurgeraden Abschluss fand.
Die Höhe des Sportwarengeschäftes, wo links die Bahnhofstraße abzweigte, war erreicht. Wir hielten zunächst wieder kurz an, da einige Autos vorbeikamen.
Der Kreuzung schlossen sich links das SPÖ-Gebäude und rechts die Roseggergasse an.
Auf der linken Seite folgte nicht weit auf das SPÖ-Gebäude die Abzweigung zur Puntschertstraße. Die lange Kastanienallee längs der Straße, welche sich bis zum Seeweg entlang zog, begann mit ihr. Hinter den Bäumen tauchte zunächst gleich nach der Puntschertstraße der Garten des Eich- und Vermessungsamtes auf. Neben ihm kam der Sparkassengarten. Ich erinnerte mich, wie ich in ihm im Juni anlässlich der Eröffnung der Weinwoche gewesen war. Die Johann-Liebl-Straße folgte, gleich darauf die Zahnarztpraxis von Dr. Widhalm.
Die Straßengabelung nach Obernalb und Unternalb lag vor uns. Wir fuhren in Richtung Obernalb weiter. Das Autohaus Lindenwein zog an uns vorbei. Gegenüber an der Straße nach Unternalb erschienen gleichzeitig die modernen Wohnblocks.
"Uns gheert a goanzes Netz vuan Weigertn, dös ungefeah a Kilometa vua Pulkau liagt", begann Frau Burgstaller ihren Betrieb vorzustellen. "Un doann haum ma no an Kölla in Haugsdorf. Der hoat da Famü vuan mein'm Moa gheert. Des G'lände hia in Pulkau a. I hoab a poa Grundstiacke in Zellerndorf, von wo i heastoamm, in de Ehe mit eibroacht. Etliches haum ma a no wehrend unsarer Ehe doazuakaaft.
Bissl woas vuan unsare Gruandsticke haum ma inzwischn a scho wieda vapoacht, wäu ma dös lengst nimma meah ois söba beoabeitn kennan.
Unsare Famü gheert zu de goanz wenigen Vulleaweabsbauan, de 's nau giabt in da Gegend hia. Dea Strukturwoandel is eigentli eascht in de letztn poa Joahzehnt so kumman. Nau vua ungefeah 30 Joahn hoats eigentli nua Vulleaweabsbaun gebn. I waaß nau, ois i nau klaa woa, haum de Kinda fia de Weilese sogoa 14 Toag schuifrei kriagt. Wäü ohne de Mithilfe vuan da goanzn Famü in oalle Betriebe warat doamois sunst de Eante vuan da hoalbatn Gegnd ausgfoin.
Unsa Betrieb is 1654 's easchte Moi dawähnt wuadn. Unsare Vuafoahn haum ziemli vü Schriftliches hintaloassn, drum wiass ma iwa unsare Famüliengschichte ziemli guat Bscheid. Ana is sogoa amoi Mozart gegniwagstoandn. Auf seina Reise noach Prag isser, oiso Mozart, a duarch Pulkau kumman."
"Es ist wirklich schön, dass wir mal bei so einer Lese dabei sein können", sagte Mutter darauf zu Frau Burgstaller. "Ich habe mir das schon immer mal gewünscht, auch schon zu DDR-Zeiten, wenn immer mal in alten österreichischen Filmen solche Szenen gezeigt wurden. Ja, und da Christoph mit Wilhelm so gut dran ist, habe ich ihn gebeten, in der Hinsicht mal was zu arrangieren."
"Un nechstes Joah kennans doann an Wei trinkan, am dem S' söba mitgeoabeit' haum."
Draußen zog unterdessen am rechten Straßenrand die lange Bruchsteinmauer der gleich hinter dem Ort beginnenden Weingärten entlang. Kurz darauf tauchte der direkt an der Mauer stehende, kapellenartige Bildstock auf halbem Weg vor Obernalb auf. Links sah man unterdessen von weitem Unternalb.
"Wauns jetz amoi retourschaun", begann uns Frau Burgstaller auf etwas aufmerksam zu machen, "hoat ma doa ane guate Sicht auf oalle zwa vuan de Retza Windmihl'n."
Wir drehten uns um. Es verhielt sich tatsächlich so. Obwohl einige Kilometer Luftlinie entfernt, konnte man beide der Mühlen sehr gut erkennen. Sowohl die mit Flügeln als auch die ohne.
Vor dem Auto erschien gleich darauf am linken Rand das kleine Holzwindmühlenmodell.
Der Ortsbeginn von Obernalb kam in Sicht. Rechts zog der auf dem Beginn eines Hügels gelegene Friedhof vorbei. Eine Vielzahl grauer und schwarzer Grabsteinmonolithen ragte knapp über die Mauer des Friedhofsgeländes empor.
Wir erreichten die Ortschaft. Nur kurz nach unserem Eintreffen tauchte auf der rechten Seite der Hauptstraße die Pfarrkirche Mariahilf auf. Ich erinnerte mich, wie ich im Verlauf des Jahres schon ein, zwei Mal zu einem Pressetermin im angrenzenden Pfarrhaus gewesen war.
Der Anger schloss sich an. An seinem Ende bogen wir nach links ab, vorbei am Dorfkaufmannsladen.
Kurz vor Ortsende verlangsamte Frau Burgstaller die Fahrt und kündigte uns an: "I muass nau schnö beim Kellner woas eikafn."
Nachdem sie den Satz beendet hatte, brachte sie den Wagen vor dem Privatbauernladen von Ortsvorsteher Kellner zum Stehen.

Nach etwa einer knappen Viertelstunde hatten wir die Fahrt wieder fortgesetzt. Weingärten zogen wieder zu beiden Seiten des Autos vorbei. Gelegentlich von Feldwegen durchschnitten, ab und zu auch von Bauminseln. Rechts tauchte etwas weiter hinten Obermarkersdorf auf. Knapp dahinter, schon auf der Anhöhe des Manhartsberges gelegen, Rosenau. Kurz darauf kam auf der gleichen Linie Waitzendorf in Sicht.
Auf der linken Seite des Autos erschien unterdessen der Pillersdorfer Hügelzug mit seiner ähnlichen Heidelandschaft wie der Retzer Gollitsch.
"Des doa is da Pillersdorfer Hiaglzuag", machte uns gleich darauf auch Frau Burgstaller darauf aufmerksam. "Auf eahm steht a so a ehnliche Koalvoarienbergploastikngruppe wie bei da Retza Windmihl. De is 1730 vuan dea hia in da Gegnd recht bedeitsoam'n Steinmetzschule Seer aus Eggenburg darichtet wurden.
In de friharen Joahhundate hoats hia in da Gegnd amoi so an Brauch gebn, doass de Leit net nua zu de Prozessionen doa higoanga san, wie heit a no, sundan a, waun iagnd a Gebet vuan eahna net in Afillung goanga is. Doann sans zu da letztn Stoation vuan de Ploastikn higoanga, zu dera, de woas zagt, wie da Jesus mit de zwa Vabrecha kreizigt wuadn is, haum Stanert gnumman un doamit auf de Figua vuan dem an'n uneinsichtign Vabrecha gschmissn. Drum is de Ploastik heit a in am ziemli desoloatn Zuastoand."
Unter dem Abhang des Manhartsberges erschien unterdessen Leodagger. Ich erinnerte mich, wie ich vor einiger Zeit mal gehört hatte, dass es das "Grinzing von Pulkau" genannt wird. Analog zu dem Ortsteil von Wien, der als die "Weinstube" der Bundeshauptstadt gilt.
"So, jetz samma glei doa", kündigte Frau Burgstaller an.

Kapelle an der Straße nach Obernalb
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