Neues Gesicht für den Europaplatz
- Das beeindruckende Höfinger Kunstwerk soll den Europaplatz aufwerten und ist als Friedenssymbol gedacht.
- Foto: BV15
- hochgeladen von Monika Kickenweiz
Der Europaplatz gleicht im Moment eher einem Schandfleck als einem Ort, der zum Verweilen einlädt. Das soll sich bald ändern. Auch wenn die Finanzierung noch in den Sternen steht, wünschen die SP-Politiker Zatlokal und Pfleger eine riesige Skulptur, die nicht nur den Platz verschönern, sondern um die ganze Welt gehen soll.
Viele Hoffnungen und Träume der Bezirksbewohner, aber auch zahlreicher Politiker, liegen in dem Projekt „Westbahnhof neu“. Tatsächlich könnte der Bahnhof eine große Chance für den Bezirk und vor allem für das – zurzeit noch nicht sehr attraktive – Bahnhofsgrätzel sein. Denn die modernste BahnhofCity Österreichs wird ab 2011 sowohl Einkaufs- als auch Übernachtungsmöglichkeiten und Büroräume bieten. Dadurch entsteht auch eine historische Chance, den Europaplatz aufzuwerten und die Bezirke miteinander zu verbinden. So soll die Äußere Mariahilfer Straße – nicht zuletzt auch für Touristen – weiter attraktiviert werden.
Der rote Gemeinderat Ernst Pfleger und der SP-Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal haben daher die Idee geboren, mit einem repräsentativen Kunstwerk einen zumindest symbolischen Brückenschlag zwischen den Bezirken zu setzen. Die Politiker, beide aus dem 15. Bezirk, haben sich daher auch an einen renommierten Künstler gewandt, der in Rudolfsheim-Fünfhaus zu Hause ist. Der akademische Bildhauer Oskar Höfinger sollte ihre Idee für ein derartiges Kunstwerk weiterentwickeln. „Das Resultat ist beeindruckend, denn mit der Skulptur ‚Hommage an die Musik‘ schuf der renommierte Bildhauer einen imposanten Entwurf mit reichhaltiger Symbolik“, ist der Bezirkschef begeistert.
Das Kunstwerk ist für Höfinger Zeichen für ein einheitliches
Europa. Die rund 4,6 Meter breite und 5,4 Meter hohe Skulptur aus Chrom-Nickel-Stahl soll auf einer Kalotte direkt in der Mitte des Europaplatzes am Beginn der Kulturmeile des Gürtels stehen und die Verbundenheit Wiens zu den Staaten und Städten der Welt symbolisieren.
Die Skulptur „Hommage an die Musik“ sei für Wien ein historisches und zukunftsweisendes, bedeutendes Kunstwerk, denn: „Gerade die Musik schafft internationale Verbundenheit und ist Symbol für unsere Stadt“, erläutert Pfleger. Die nicht zu übersehende Skulptur soll auf einem Kugelsegment aus Erdreich stehen, welches symbolisch die Welt darstellt. Aus diesem erwachsen aufwärts strebende, harmonische Formen. Diese greifen rhythmisch weit in den Raum – wie sichtbar gewordene Handbewegungen eines Dirigenten. Das Kunstwerk zeigt somit symbolisch den Aufbau und die Erweiterung der Idee einer Einheit Europas.
Daher sieht Pfleger die Skulptur als Friedensbotschaft für alle Staaten dieser Welt. „Ein wunderschöner Gedanke für den Frieden und die Freiheit in dieser Welt – ausgehend von unserer Stadt.“
Für den Gemeinderat ist auch vorstellbar, dass kleine Bronze-Nachbildungen des Kunstwerks als Symbol für Harmonie allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union als Gruß aus der Musikstadt Wien überbracht werden.
Auch Bezirksvorsteher Zatlokal ist von Höfingers Entwurf begeistert. Er möchte das Projekt unbedingt realisieren und hofft auf positive Auswirklungen für den Bezirk: „Oskar Höfinger ist international weit über die Grenzen hinaus
bekannt und noch dazu Bewohner unseres Bezirkes. Außerdem ist das Symbol des Kunstwerkes authentisch für die Weltstadt Wien, insbesondere für den 15. Bezirk, der ja sehr stark multiethnisch geprägt und daher sehr international ist. Zum Dritten schafft die Modernität des Kunstwerkes den direkten Zusammenhang zur neuen BahnhofCity Wien West und gliedert sich unmittelbar in die moderne Bahnhofswelt ein.“
Derzeit laufen die Gespräche mit den ÖBB und der Stadt Wien
bezüglich einer möglichen Finanzierung des Kunstwerks. Die neue Stadtregierung wird vermutlich in nächster Zeit mit anderen Aufgaben beschäftigt sein, als sich damit auseinanderzusetzen.
Wenn die Stadt keine Mittel zuschießt, wird die Skulptur wohl nicht realisiert werden. Denn alleine könne der 15. Bezirk dieses Kunstwerk nicht bezahlen, heißt es aus der Bezirksvorstehung.
Aktuelle Nachrichten aus Wien auf Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.