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Stefan Dorner, ärztlicher Direktor, über Kritik an dem Ottakringer Krankenhaus und Zukunftspläne. Die gute Nachricht: Die Notaufnahme wird derzeit erweitert.
OTTAKRING. Das Wilhelminenspital stand in den vergangenen Wochen immer wieder in der Kritik, besonders als bekannt wurde, dass im Sommer zwei Abteilungen nicht ständig in Vollbetrieb waren. Georg Heinreichsberger von der FPÖ Ottakring dazu: "Wenn kranke Patienten durch halb Wien pendeln müssen, dann ist Feuer am Dach." Die bz hat beim ärztlichen Direktor Stefan Dorner nachgefragt und mit ihm auch über die Sanierungsarbeiten gesprochen.
Dorner relativiert die Vorwürfe: "Es handelte sich nicht um Abteilungs- oder Stationsschließungen, sondern um tageweise Reduktionen des Ambulanzbetriebs in zwei Abteilungen: in der Gynäkologie an drei Tagen und in der Urologie an fünf Tagen." Bei Schließungen bleibe aber die notwendige Ambulanzleistung erhalten, also die Akutpatienten würden trotzdem versorgt und Patienten mit Terminen behandelt. "Das war nötig, weil Krankenstände aufgetreten sind", erklärt Dorner. Dann werde der Ambulanzbetrieb eingeschränkt, damit man keine anderen Leistungen beschneiden müsse. "Die Betten bleiben trotzdem voll, die Gynäkologie läuft in Vollbetrieb und Operationen werden deshalb auch nicht reduziert." Aber: Auch Stationssperren würden hin und wieder vorkommen.
Laufende Sanierungen
Das Wilhelminenspital ist seit 1891 in Betrieb. Seitdem werden die einzelnen Bauteile immer wieder saniert, adaptiert und erweitert, wie zum Beispiel die Stroke Unit. Dort werden Schlaganfallpatienten behandelt. "Die Medizin hat tolle Fortschritte gemacht. Durch eine Gerinnsel auflösende Infusion innerhalb der ersten 90 Minuten kann bei einer von drei Personen eine Behinderung verhindert werden", erklärt Abteilungsvorstand Walter Pirker. Er ist einer von 3.500 Menschen, die im Wilhelminenspital arbeiten. 407.000 Ambulanzkontakte gibt es pro Jahr und knapp 50.000 stationäre Aufenthalte. Das Krankenhaus versorgt die Bewohner der Westbezirke.
Die zentrale Notaufnahme wird derzeit erweitert. 2,7 Millionen Euro kostet der Ausbau. "14 Betten kommen dazu, dann sind es 22", erklärt Stefan Dorner. Dann können Patienten direkt in der Notaufnahme überwacht werden, wenn kein langer Aufenthalt nötig ist. Kurzfristige Probleme wie unspezifische Brustbeschwerden oder auch Alkoholvergiftungen werden hier abgeklärt. Der Bau ist fast fertig, der Probebetrieb soll noch heuer beginnen. Derzeit sucht man Personal. "Davon wird auch abhängen, wie schnell alle Betten in Betrieb gehen", erklärt Dorner. "Wir werden die Anzahl auf jeden Fall über den Winter erhöhen."
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