FPÖ Ottakring Klubobmann Michael Oberlechner
"Einige wollen die FPÖ ausschließen"
Die Interviewserie mit den Ottakringer Parteien geht weiter. Diesmal steht die FPÖ Rede und Antwort.
WIEN/OTTAKRING. Michael Oberlechner ist FPÖ Klubobmann in Ottakring. Er sieht bei einigen Parteien im 16. Bezirk "eine beispiellose ideologische Borniertheit" und sieht Versuche die FPÖ auszuschließen.
Die FPÖ Ottakring ist nach den Bezirksvertretungswahlen 2020 von Platz zwei auf Platz vier abgerutscht. Was können Sie mit drei Mandaten für Ottakring bewegen?
MICHAEL OBERLECHNER: Macht braucht Kontrolle. Diese Kontrollfähigkeit zeigt die FPÖ, indem sie die Missstände im Bezirk beim Namen nennt und als ein Sprachrohr für die berechtigten Anliegen der Ottakringerinnen und Ottakringer fungiert.
Wo liegen die Schwerpunkte der FPÖ, was wollen Sie konkret anpacken?
Gerade im Sicherheitsbereich weist Ottakring viele Mängel auf. Es gibt massive Drogenprobleme in nahezu allen Parks und rund um die U6 Thaliastraße mit dem Tageszentrum Josi. Wir leben in einem Bezirk, in dem sich Menschen nicht sicher fühlen. Das betrifft alle Generationen gleichermaßen. Es gibt Menschen in diesem Bezirk, die sich bei Dunkelheit nicht mehr außer Haus trauen. Im Winter heißt das ab 16 Uhr. Im Sommer gibt es nächtens massive Lärmbelästigungen für Anrainer einiger Parkanlagen. Wir werden alles dafür tun, das Sicherheitsgefühl der Menschen zu verbessern und somit auch die Lebensqualität zu stärken. Wir wollen einen lebenswerten, naturbelassenen Bezirk schaffen und wahren, in dem sich Menschen jeder Altersklasse wohl und sicher fühlen können und die betroffenen Anrainer aktiv an der Gestaltung ihres Umfeldes teilhaben können.
Mit welchen Bezirksparteien gibt es Berührungspunkte?
Wir strecken bei konstruktiven und sachpolitischen Fragen jeder Fraktion die Hand aus, solange diese dem Wohle der Ottakringerinnen und Ottakringer dienen. Leider müssen wir allerdings feststellen, dass einige Parteien eine beispiellose ideologische Borniertheit leben, die zum Ziel hat, die FPÖ in jeglicher Zusammenarbeit auszuschließen. Je stärker wir Freiheitliche bei der kommenden Wahl abschneiden, desto weniger wird diese kindische Ausgrenzungspolitik von Erfolg gekrönt sein.
Was will die FPÖ Ottakring für die Menschen herausholen?
Einen lebenswerten, naturbelassenen Bezirk schaffen, in dem sich Menschen jeder Altersklasse wohl und sicher fühlen können und die Menschen selbst wirklich mitentscheiden können, in welchem Umfeld sie leben. Die aktuell seitens des Bezirksvorstehers gelebte sogenannte Bürgerbeteiligung ist ein reines Placebo, wie man an allen Bauprojekten der letzten Zeit merkt.
Was ist Ihre Position bei den Themen Klima, Bäume und Verbauung?
Die FPÖ Ottakring spricht sich gegen die Flächenversiegelung und für den Klimaschutz im Bezirk aus, besonders auf und um den Wilhelminenberg als unseren Naherholungsraum, im Gegensatz zu Rot-Grün, die gerne alibihalber Bäume pflanzen, aber mit der Rodung hunderter gesunder Bäume und dem Zubetonieren riesiger Grünflächen keine Probleme haben. Bäume sehen wir als ein wichtiges Mittel zum Erhalt der Natur im Bezirk und als Schattenspender im urbaneren Teil des Bezirks – jedoch nicht auf Kosten der ohnehin immer spärlicher werdenden Parkplätze. Dass man diese in Geschäftsstraßen entfernt, kann hier nicht zielführend sein.
Was können sich andere Bezirke von Ottakring abschauen?
Ottakring ist ein wunderschöner Bezirk, allerdings leiden viele Ottakringerinnen und Ottakringer unter der Tatsache, dass sie de facto keine echte Möglichkeit haben sich einzubringen und ihre berechtigten Sorgen nicht ernst genommen werden. Andere Bezirke können sich daher abschauen, dass derartige Herangehensweisen von den politischen Verantwortungsträgern zu Unzufriedenheit im Bezirk führen und alles andere als nachahmenswert sind.
Sie waren schon Bezirksvorsteher-Stellvertreter, was würden sie als Bezirkschef sofort anders machen?
Alles in meiner Macht Stehende dafür tun, die Problemzonen zu entschärfen, wie Parksperren in der Nacht, Verstärkung der Polizeipräsenz und eine Absiedelung des Tageszentrums Josi. Und genau wie ich es ohnehin tue, die Anliegen der Ottakringerinnen und Ottakringer vertreten und ernst nehmen, anstatt nur zu versuchen, den Anschein zu erwecken, wie es zum Beispiel beim ortsunüblichen Projekt Gallitzinstraße passiert.
Die bisher in der Serie "Politik in Ottakring" erschienenen Interviews:
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