Winterliches Naturschauspiel der Vogelwelt
Die ersten Saatkrähen sind da!
Jedes Jahr im November kommen tausende Saatkrähen als Wintergäste nach Nord- und Ostösterreich. Davon überwintern geschätzte 200.000 Saatkrähen in und um Wien. Den Tag verbringen die schwarzen Vögel bei Nahrungssuche auf den Äckern des Umlandes. Auf dem Speiseplan stehen Sämereien, Beeren, Insekten usw. Durch den Pestizideinsatz verschwinden viele Insekten und die Saatkrähen fressen auch Saatgut und Früchte, was die Landwirte nicht gerne sehen. Viele Saatkrähen bleiben tagsüber aber auch in der Stadt, wo sie vor allem auf Friedhöfen nach Nahrung suchen, dabei wird auch einmal eine Grabkerze geplündert.
Abends spielt sich dann über Wien ein spektakuläres Naturschauspiel ab, wenn tausende Krähen in Scharen mit lautem Geschrei „kraah“ „kraah“ in die warme Stadt fliegen, um geschützte Plätze, wie Parkanlagen, Straßenalleen und Friedhöfe aufzusuchen, wo sie auf den hohen Bäumen übernachten. Im März ist das Spektakel vorbei, wenn sie wieder nach Russland zurückfliegen.
Saatkrähen und Rabenkrähen sehen sich ähnlich, aber bei näherer Betrachtung sieht man den Unterschied. Saatkrähen erkennt man leicht an ihrem zugespitzten Schnabel mit dem federlosen grauweißem Schnabelansatz, der Kopf wirkt eckiger als bei den Rabenkrähen und ihr Gefieder ist schwarzglänzend.
Im Gegensatz zu den Rabenkrähen ernähren sich Saatkrähen ausschließlich von Saatgut, Früchten und Insekten. Die Rabenkrähen hingegen sind Allesfresser mit schlechtem Ruf, da sie Müllkübel leeren und Eier sowie Jungvögel aus den Nestern stehlen.
Saatkrähen können bis 20 Jahre alte werden, sie sind nicht gefährdet aber geschützt (in Österreich gibt es Ausnahmegenehmigungen zum Abschuß). Ihr größtes Problem ist der Lebensraumverlust durch Intensivierung der Landwirtschaft, dadurch fallen Nahrungsquellen aus und die Vögel weichen in Siedlungsräume aus, wo sie unbeliebt sind, da sie viel Dreck und Lärm machen. Dem könnte man entgegenwirken, wenn man ihnen Lebensräume außerhalb von Siedlungen anbietet.
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