Besuchsdienst
Ehrenamtlicher Helfer in Pflegestation: "Habe gerne Gruppenaktivitäten"
"Kommunikation ist meine Leidenschaft." Für Oscar Haubner, der früher im Hotel- und Tourismusbereich beschäftigt war, war das ein Hauptgrund, warum er seit mittlerweile rund drei Jahren im Haus der Barmherzigkeit, einem geriatrischen Pflegekrankenhaus und Pflegeheim in Ottakring, als ehrenamtlicher Helfer tätig ist. Zwei- bis dreimal pro Woche kommt er in das Haus in der Seeböckgasse im 16. Bezirk, in dem Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen in Langzeitbetreuung sind. Am Dienstag, ganz bewusst am internationalen Tag des Ehrenamtes, hat Ehrenamtskoordinatorin Senka Jelovic am Haus der Begegnung die ehrenamtlichen Mitarbeiter zu einer kleinen Feier eingeladen.
Insgesamt 15 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer kommen einmal oder mehrmals pro Woche für einige Stunden zu Besuch, um mit den meist hochbetagten Bewohnerinnen und Bewohnern in den Pflegestationen zu reden, Spiele zu spielen, auf die Dachterrasse zu spazieren oder einfach nur deren Hand zu halten. Darüber hinaus sind noch seelsorgerische Mitarbeiter ehrenamtlich tätig. Nach den Beschränkungen durch die Corona-Krise, die gerade auch das tägliche Leben von Menschen in Heimen stark betroffen haben, gebe es inzwischen eine "langsame Zunahme" an Menschen, die ehrenamtlich im Haus mithelfen, erzählt die Koordinatorin: "Das freut mich für die Bewohnerinnen und Bewohner, weil sie auch eine andere Sichtweise von außen bekommen", sagt sie. Pflegerische Tätigkeiten dürfen die Ehrenamtlichen allerdings nicht übernehmen.
Auch Darts wird mit Ehrenamt-Hilfe organisiert
Die Besuche durch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer führen dazu, dass auch Aktivitäten ausgeübt werden, die man bei - teils dementen - Menschen in Langzeitbetreuung nicht unbedingt vermuten würde. "Ich habe gerne Gruppenaktivitäten", schildert Haubner: Deswegen habe er auch eine Dartspiel-Gruppe ins Leben gerufen mit rund fünf Teilnehmern. Außerdem hat er eine Gruppe Kaffeekränzchen organsiert. Ins Haus der Barmherzigkeit ist er selbst gekommen, weil hier auch seine Ehegattin bis zu ihrem Tod betreut worden ist.
Zwar ist ein großer Teil der Ehrenamtlichen inzwischen im Ruhestand. Das hat den Vorteil, dass sie das aufbringen können, was für die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses der Barmherzigkeit das Allerwichtigsten ist - nämlich Zeit. Aber auch jüngere Menschen machen Besuchsdienst. Darunter sind zwei jüngere Frauen, die beruflich bedingt entweder unter der Woche nach der Arbeit oder am Sonntag als ehrenamtliche Helferinnen tätig sind, erläutert die Koordinatorin.
"Junge wollen etwas Sinnvolles machen", erläutert sie zu den Beweggründen. An Bedarf mangelt es nicht. Für die Bewohnerinnen und Bewohner im Haus der Barmherzigkeit könnten es noch mehr Ehrenamtliche sein, die sich bei Senka Jelovic dafür melden.
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