Sandleitenhof: Nachbarn treffen bei Kunstprojekt
Durchs Reden kommen die Leut zam: Das Kunstprojekt "Achtung Ameisen" will die Gemeinschaft im Sandleitenhof fördern.
OTTAKRING. Was haben Ameisen mit Kunst und einem Ottakringer Gemeindebau zu tun? Auf den ersten Blick nicht viel. Die Künstlerin und Initiatorin von "Achtung Ameisen", Julia Bugram, bringt diese drei Dinge jedoch zusammen.
Was dabei passiert? 14 Millimeter große, bunte Ameisen aus Naturkunststoff sollen in der Anlage des Gemeindebaus verteilt und auf Steine oder Ähnliches geklebt werden – und dann am Matteottiplatz zusammenfinden. Wie sie dorthin gelangen, ist den Teilnehmern überlassen. "Schön wäre es, gemeinsam 100.000 Ameisen aufzukleben", so Bugram. Die Teilnahme ist natürlich freiwillig und kostenlos. Auch die Volksschule Julius-Meinl-Gasse sowie die Kindergärten Rosenackerstraße, Rosa-Luxemburg-Gasse und Roterdgasse sind von der Idee begeistert und helfen bei der Umsetzung tatkräftig mit.
Ameisen funktionieren auch nur als Bau
Das Ziel von "Achtung Ameisen": Die Leute sollen ins Reden kommen. Bugram, die auch die im Sandleitenhof ansässige Kunstschule besucht, hat sich intensiv mit dem größten Gemeindebau der Zwischenkriegszeit auseinandergesetzt. Die Quintessenz ihrer Erhebung: Die Bewohner reden wenig miteinander und leben zurückgezogen. Gemeinsam mit Wiener Wohnen und drei Psychotherapeutinnen der Fachsektion Gruppendynamik und Dynamische Gruppenpsychotherapie (GD.DG) des Österreichischen Arbeitskreises für Gruppentherapie und Gruppendynamik (ÖAGG) werden an sechs Tagen im Mai Termine stattfinden. "Mit diesem Projekt vernetzen wir den gemeinsamen Wohn- und Lebensraum. Menschen und Erinnerungen werden miteinander verbunden", erklärt die Initiatorin.
Warum gerade Ameisen? "Ameisen funktionieren auch nur als Bau und Staat. Sie brauchen genauso wie wir eine Gemeinschaft", so die Künstlerin. Die Ergebnisse des Projektes wird es auch ab 2. Juni bei Soho in Ottakring zu sehen geben.
Natürlich und regional
Wer sich Sorgen über eine mögliche Umweltverschmutzung macht: Für die Ameisen wird nachhaltiger Naturkunststoff von "NaKu", einem niederösterreichischen Betrieb, verwendet. Gegossen wurden die kleinen Tierchen vom Penzinger Familienunternehmen Ernst Wittner. Damit begab sich der Betrieb auf Neuland, denn so etwas Winziges und noch dazu aus einem ihm unbekannten Material hatte das Unternehmen bis dahin noch nie gemacht.
Die Ameisenstraßen entstehen an folgenden Terminen: 15. Mai 9–12 Uhr; 16. Mai 14.30–17.30 Uhr; 22. Mai 13.30–16.30 Uhr; 28. Mai 15.30–18.30 Uhr; 31. Mai 11–14 und 16–19 Uhr; 1. Juni 16–19 Uhr. Treffpunkt: Matteottipatz.
Infos: www.facebook.com/AchtungAmeisen
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