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Breitenseer Straße 61: Spielen seit Jahren verboten
11. Juni 2018, 11:18 Uhr
"Betreten verboten! Eltern haften für ihre Kinder", heißt es seit Jahren für die Bewohner der Wohnhausanlage Breitenseer Straße 61, wenn es um den Ballspielplatz geht.
PENZING. Der etwa 600 Quadratmeter große Ballspielplatz ist Teil der Wohnanlage der Breitenseer Straße 61. Er grenzt an die Außenmauern der Vega-Payer-Weyprecht Kaserne. Der Platz ist von Zäunen umgeben, umringt von Bäumen und Sträuchern. Auf dem Belag haben sich Moosteppiche gebildet. An der Ecke zur Breitenseer Straße ragt ein meterhoher Baum, dessen Wurzeln mehrere Bodenwölbungen auf dem Platz verursachen. Die Hälfte des Platzes ist von Laub bedeckt, hier und da sprießt Gras und Unkraut.
Unmittelbar neben dem Ballspielplatz entsorgt eine Bewohnerin gerade ihren Müll. Ihr Name ist Brigitte Chrastka, sie lebt in einem der Mehrparteienhäuser des etwa 2,4 Hektar fassenden Grundstücks. "Ich lebe seit 24 Jahren in dieser Wohnanlage und ebenso lange liegt der Platz brach", meint sie etwas enttäuscht. Sie scheint sich jedoch zu freuen, dass sich jemand dem Thema widmet. Auch Attila Kovacs ist Bewohner der Anlage. Er lebt seit fünf Jahren hier. Seine Kinder sind mittlerweile ausgezogen. Auch er bedauert die Sperrung der Spielfläche, versteht aber, dass wegen des Zustandes der Oberfläche eine zu große Verletzungsgefahr besteht.
Keine Mehrheit für Sanierung
Die Hausverwaltung möchte nicht namentlich genannt werden, spricht jedoch von einer Pattsituation in der Eigentümergemeinschaft: "Die Anlage wurde vom TÜV Austria aufgrund hoher Verletzungsgefahr gesperrt. Eine Sanierung würde sehr viel Geld kosten." Die Hausverwaltung berichtet weiter, dass es für die Umsetzung einer Sanierung keine Mehrheit gebe. Einige der Eigentümer würden sich gegen die notwendige Fällung des Baums, der für die Beschädigung des Bodens mitverantwortlich ist, wehren. Andere würden wegen der möglichen Lärmbelästigung dagegen stimmen.
Eine weitere Bewohnerin lebt seit 50 Jahren hier. Sie berichtet, dass die angrenzende Kaserne hier ursprünglich Naturalwohnungen für die Unterbringung Bediensteter und ihrer Angehörigen errichtet habe. Bald darauf sei die Anlage verkauft worden. Schon ihre Kinder hätten damals nicht auf dem Platz spielen dürfen, nachdem sich dort jemand verletzt hatte. Sie ist enttäuscht von den Zuständen in der Anlage. Es gebe keine Hausbesorgerin mehr, die sich für die Einhaltung sozialer Regeln einsetzt. Viele Bewohner und Kinder hätten keinen Respekt vor den Gemeinschaftsregeln und einige Eltern würden auch nicht auf den Lärm ihrer Kinder achten. Der Ballspielkäfig werde wohl geschlossen bleiben.
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