Ausweichquartier vom Kinkplatz
Die Ersatzschule bleibt bis 2022/23 in der Toricelligasse
Die Schule in der Torricelligasse bleibt bis 2022/23 bestehen und übersiedelt dann in die Deutschordenstraße.
PENZING. Die Geschichte der Schule am Kinkplatz ist nicht gerade eine rühmliche: Nach wie vor steht hier ein Architekturjuwel, das als Schulstandort völlig unbrauchbar ist. Kurz nach der Eröffnung der Mittelschule im Jahr 1995 haben sich größere und kleinere Baumängel bemerkbar gemacht: Schadhafte Türen und Stiegen, defekte Jalousien, ein undichtes Dach, Schimmel im Turnsaal, zu wenige Freiflächen, Rost, Hitze und Ähnliches zeichnen das Gebäude aus, das von dem verstorbenen Architekten Helmut Richter geplant wurde.
24 Millionen Euro hat das Gebäude gekostet. Seit sechs Jahren steht es nun leer. Seit 2014 steht der Betrieb still, ein Ersatzquartier für die Schülerinnen und Schüler wurde in der Torricelligasse 50 geschaffen.
Toricelligasse: Nichts ist für die Ewigkeit
Dort steht seither eine Containerschule um 14 Millionen Euro, die zumindest trocken und sicher ist. Dass aber auch dieser Standort nicht für die Ewigkeit geplant wurde, ist klar. In den vergangenen Monaten haben sich immer mehr Lehrer und Eltern die Frage gestellt, wie es nun weitergehen soll. Wann wird die Ersatzschule geschlossen? Wohin soll sie übersiedeln? Die Liegenschaft, auf der die Container stehen, ist befristet vom Österreichischen Bundesheer gepachtet. Eine Verlängerung der Pacht ist zwar möglich, aber nicht unbegrenzt.
"Was die Schule in der Torricelligasse betrifft, ist mir eine Auskunft des Wiener Bildungsstadtrates zugegangen. Der räumt ein, dass der Standort nur bis Sommer 2021 zur Verfügung stehe", zeigt sich Wolfgang Krisch, ein ehemaliger Lehrer an der NMS Kinkplatz, verwirrt. Er sei von vielen Eltern auf dieses Thema angesprochen worden. Diese würden befürchten, dass der Schulstandort aufgelassen werden könnte und ihre Kinder dann lange Schulwege in Kauf nehmen müssten. Wenn das bereits ab dem kommenden Schuljahr der Fall sein sollte, müssten die Eltern, Lehrer und Schüler informiert werden.
Jetzt steht der Zeitplan fest – und gibt Entwarnung für die besorgten Eltern. "Der Standort Torricelligasse bleibt, bis die Deutschordenstraße fertig ist, also bis zum Schuljahr 2022/23. Dann werden auch die Container woanders gebraucht", so Bezirkschefin Michaela Schüchner (SPÖ). Im kommenden Schuljahr bleibt also alles beim Alten.
Offene Fragen, neue Schulen in Penzing
Was den Kinkplatz betrifft, stehen noch einige Entscheidungen aus. "Die Stadt muss entscheiden, was mit dem Gebäude passieren soll. Mir wäre wichtig, bei den Überlegungen daran zu denken, dass ein Mehrwert für die Bevölkerung entsteht", so Schüchner. Sie wünscht sich etwa Turnsäle für soziale, kulturelle oder sportliche Angebote. Penzing bekommt in den kommenden Jahren jedenfalls einige neue Schulstandorte. Neben dem Campus Deutschordenstraße werden noch eine Ganztagsvolksschule in der Dreyhausenstraße und eine Sportmittelschule in Hadersdorf neu gebaut.
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