Fussball in Penzing
Rapid-Ikone Andy Marek hört auf
27 Jahre lang war Andy Marek Stadionsprecher des SK Rapid. Aus gesundheitlichen Gründen legt er nun alle seine Funktionen zurück.
PENZING. Nach 27 Jahren als Stadionsprecher und Klubserviceleiter des SK Rapid Wien tritt Andy Marek zurück.
Bei der Mitglieder-Hauptversammlung verkündeten Sie, dass Sie ihre Funktion als Stadionsprecher und Leiter des Klubservice Rapid aus gesundheitlichen Gründen zurücklegen werden.
Ich habe im September bei einer Routineuntersuchung eine richtig heftige Diagnose bekommen und erfahren, dass das gleich operiert werden musss. Zu diesem Zeitpunkt war für mich aber noch nichts klar, ich habe das Ganze unterschätzt. Ich habe mich der Operation unterzogen und mir geht es zwar wieder gut und ich werde auch wieder gesund, aber mir wurde mir bewusst, dass ich in diesem Tempo einfach nicht mehr weiter machen kann.
Das heißt, Sie werden es jetzt ruhiger angehen?
Ich hatte neben Rapid schon immer mein zweites Standbein, das Moderieren. Das werde ich auch noch weiterhin machen, ich muss ja auch von etwas leben. Aber der Job bei Rapid hat eine komplette Auslastung mit sich gebracht und diese 100 Prozent kann ich nicht mehr geben.
Wie sieht es denn mit ihrer Nachfolge aus? Es steht vor allem ihr Sohn Lukas im Raum.
Also beim Klubservice sind wir gerade noch bei der Finalisierung der Nachfolge. Beim Posten des Stadionsprechers, ja, da gibt es meinen Sohn, der total begeistert ist und schon seit einigen Jahren Moderation bei Rapid macht und prädestiniert dafür wäre. Aber auch hier muss natürlich die Entscheidung von der Geschäftsführung und den Vereinsverantwortlichen, aber auch Vertretern der Fans kommen. Man hat als Stadionsprecher eine sehr große Verantwortung und muss auch die Sprache der Fans sprechen.
Am 16. Februar werden Sie beim Heimspiel gegen den WSG Tirol das letzte Mal in Einsatz sein. Ist da etwas Besonderes geplant?
Was geplant ist, sagt mir Rapid nicht (lacht). Man muss übrigens erwähnen, dass es mein 599. Spiel in Serie ist. Ich habe kein einziges Spiel in den letzten 27 Jahren versäumt. Mir war es auch immer eine große Ehre und Freude, bei Rapid sprechen zu dürfen. Es wird auf jeden Fall ein ganz emotionaler Tag.
Stichwort emotional: Was sind denn ihre schönsten Erinnerungen, wenn Sie die letzten 27 Jahre Revue passieren lassen?
Das sind schon einige. Es waren natürlich, auch wenn zu wenig, die drei Meisterschaften, die ich mit Rapid miterleben durfte. Das war großartig. Auch werde ich nie vergessen, wie es war, als wir 2016 dieses wunderbare Stadion eröffnet haben. Besonders stolz bin ich auch auf den SK Rapid Klubservice, den ich 1982 gegründet habe. Am Anfang waren wir da zu viert, heute sind es 35 Mitarbeiter. Mein Ziel war es immer, den Fans das Fansein zu erleichtern und da ist uns auf jeden Fall sehr viel gelungen.
Und was waren die größten Herausforderungen des Jobs?
Eine Herausforderung war, dass die Fans immer zufrieden sind. Da gibt es nicht immer nur schöne Erlebnisse. Wenn der Verein vor allem mal sportlich nicht so erfolgreich ist, wird’s umso schwieriger. Das war sicher auch die größte Herausforderung. Aber ich habe in den vielen Jahren auch gelernt, was es bedeutet, eine Gemeinschaft zu sein. Das ist auch unser Motto: Gemeinsam kämpfen und siegen.
Wird man sie bei Spielen und Veranstaltungen dennoch sehen?
Ganz sicher. Ich bin ja durch und durch Rapidfan.
Interview: Naz Kücüktekin
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