Ende einer unendlichen Geschichte
Seit 1999 warten drei gegen Baubestimmungen errichtete Häuser auf ihren Abriss
Grünen-Bezirksrat Wolfgang Krisch setzt sich seit Jahren für die Umsetzung des Bescheids ein. Nun dürfte es fix sein. Spätestens 2012 sollen die Gebäude am Wolfersberg abgerissen werden.
„Die Häuser hätten gar nicht gebaut werden dürfen“, sagt Wolfgang Krisch. Der Grünen-Bezirksrat steht in der Robert-Fuchs-Gasse und deutet auf drei große Wohngebäude, die nicht so recht ins restliche Bild der Siedlung passen – hier am Wolfersberg, wo vor allem gediegene Einfamilienhäuser im Grünen stehen. Das Grundstück, auf das Krisch deutet, sollte eigentlich bereits seit 1999 wieder leer stehen: Seit damals besteht eine rechtsgültige Anordnung der Wiener Baubehörde, dass die Häuser abgetragen werden müssen. Passiert ist seitdem allerdings nichts.
„Geisterhäuser“
Die drei Gebäude wurden in den Neunzigern errichtet – irregulär und abseits vieler Baubestimmungen. Das Bauvorhaben mit drei Häusern samt darunter liegender Tiefgarage wurde dennoch größtenteils fertig gestellt, eine Benützungsbewilligung wurde aber nie erteilt. So stehen die „Geisterhäuser“ seit ihrem Bau leer – und sollten schon längst abgerissen worden sein. Der neue Eigentümer der Liegenschaft aber versucht seit Jahren, die Objekte doch noch zu legalisieren, was aufschiebende Wirkung hatte.
Jahrelanger Kampf
Viele betroffene Anrainer – durch die Bauführung geschädigt – kämpfen seit langem für den Abriss. Und auch Krisch drängt auf die Abtragung: „Wir kritisieren seit Jahren, dass die Stadt bis heute ihren eigenen Bescheid nicht umgesetzt hat. Nun aber kommt Bewegung in die Sache, wie eine Beantwortung einer Grünen-Anfrage durch zuständigen Stadtrats Michael Ludwig zeigt.
„Nötiges Exempel statuiert“
Darin wird klar gestellt, dass die „Versagung der Baubewilligung“ bestätigt wurde. Ende letzten Jahres wurde ein Verfahren mit Androhung der Ersatzvornahme eingeleitet. Das bedeutet, dass innerhalb einer vorgegebenen Frist der Eigentümer die Häuser abtragen muss. Tut er das nicht, dann wird die Stadt Wien den Abriss auf dessen Kosten übernehmen. Angesichts der Fristen sei „mit einer Vollstreckung der Maßnahmen frühestens in der zweiten Hälfte des Jahres 2012 zu rechnen“, ist in der Anfragebeantwortung zu lesen. Das Verfahren hafte aber an der Liegenschaft, unabhängig von etwaigen Änderungen der Eigentumsverhältnisse. Bedeutet: Nach zwölf Jahren dürfte nun das Ende dieser unendlichen Geschichte gekommen sein. „Hier wird nun endlich und nach vielen Jahren das nötige Exempel doch noch statuiert”, sagt Krisch.
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