Michaela Schüchner im Interview
"Klimaschutz ist eine soziale Frage"
Zum Jahresbeginn hat die bz Penzings Bezirkschefin Michaela Schüchner (SPÖ) zum Gespräch gebeten.
Liebe Frau Schüchner, ein kurzes Resümee: Wie war 2020 im 14. Bezirk für Sie?
MICHAELA SCHÜCHNER: Trotz Corona ist 2020 viel passiert: Der Ludwig-Zatzka-Park wurde umgebaut. Er ist wunderschön geworden und wird auch gut besucht. Außerdem gibt es die neue "Coole Straße" Goldschlagstraße und wir hatten drei große Spatenstiche: am Bildungscampus Deutschordenstraße, am Theodor-Körner-Gelände und für den Wohnbau in der Käthe-Dorsch-Gasse. Und dann wurden noch mehrere Einbahnen für Radfahrer geöffnet. Es ist also einiges passiert und auch 2021 stehen viele Projekte an.
Im Oktober sind Sie im Bezirk erstmals bei der Wahl angetreten. Wie geht es Ihnen damit?
Die SPÖ hat zwei Mandate gewonnen. Also freue ich mich darauf, in den nächsten Jahren für Penzing zu arbeiten.
Kommt eine Seilbahn am Steinhof? Wie geht es mit dem Otto-Wagner-Areal weiter?
Das Otto-Wagner-Areal ist durch den neuen Flächenwidmungsplan und den bestehenden Denkmalschutz gut geschützt. Die Pavillons müssen so bleiben, wie sie sind, die Grünflächen dürfen nicht bebaut werden und das gesamte Areal bleibt für alle Menschen geöffnet. Die Central European University wird eine Aufwertung für das gesamte Gebiet bringen. Dazu muss der öffentliche Verkehr verbessert werden. Ob das am besten durch eine Seilbahn passiert, wird man erst nach der Machbarkeitsstudie sehen und wissen.
Penzing soll klimafit und kinderfreundlich sein. Was bedeutet das konkret?
Es können sich nicht alle eine Klimaanlage leisten, damit die heißen Sommer in der Wohnung erträglich sind. Deshalb ist Klimaschutz auch immer eine soziale Frage. Wir müssen uns fragen, wo und wie man die Stadt abkühlen kann. Und wir müssen Orte schaffen, an denen auch Menschen mit weniger Geld, ohne Dachterrasse oder Garten ihre Zeit verbringen können. Dazu sind zum Beispiel Bankerl, Bäume und Wasserspiele wichtig. Und Penzings Straßen sollen vor allem für Kinder sicher sein, damit sie ihren Schulweg alleine bewältigen können. Es soll selbstverständlich sein, dass Kinder bei allen für sie relevanten Themen mitbestimmen.
Wie geht es mit dem Reinlpark weiter?
Der Reinlpark wird vergrößert. Im Jahr 2020 haben wir die Anrainer und Nutzer befragt, jetzt geht es an die Planung. Wenn die Goldschlagstraße im Bereich des Parks nur mehr für Fahrräder befahrbar ist, gibt es mehr Freiflächen zum Spielen und für einen autofreien Schulvorplatz.
Im Jahr 2021 wird es in Penzing erstmals ein "Mitmach-Budget" geben. Was ist das?
Das bedeutet, dass die Penzinger ihre Ideen für den 14. Bezirk auf einer Online-Platform oder per Brief einbringen können. Wir sind schon gespannt auf die Ideen. Genauere Infos bekommen alle Penzinger direkt nach Hause geschickt. Außerdem soll das Radwegenetz weiter ausgebaut werden. Im Frühjahr werde ich mit Experten eine Radtour durch den Bezirk machen, damit ich sehe, wo die Radinfrastruktur am dringendsten verbessert gehört.
Was wünschen Sie sich für heute in einem Jahr?
Ich wünsche mir, dass wir das Coronavirus "besiegt" haben werden und dass wir wieder unser normales Leben leben werden. Dass ich mit meiner ganzen Familie Weihnachten feiern kann und dass ich meine Freunde und Freundinnen und die Penzinger wieder persönlich treffen kann. Und ich wünsche mir, dass ich schon bald wieder die Menschen zu Informationstagen, Lesungen oder ins Kinderparlament zu mir in die Bezirksvorstehung einladen kann.
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