Damals in den Siebzigern
Eine Rudolfsheim-Fünfhauserin erinnert sich

Ich bin ein Kind der siebziger Jahre und eine echte Rudolfsheim-Fünfhauserin! Auch wenn ich mittlerweile nicht mehr im Fünfzehnten wohne, sondern im benachbarten Penzing, so bin ich dennoch oft in meiner alten Heimat anzutreffen.  Wir haben damals in der Grimmgasse 11-13 gewohnt, im Alois Küblböck Hof. Das war eine moderne, neu errichtete Wohnhausanlage der Gemeinde Wien, zwischen Sechshauserstraße und äußerer Mariahilfer Straße gelegen. Sie bestand aus zwei Stiegen und dazwischen war ein Hof mit Sandkiste und Kletterturm. Der Hoftrakt selbst ist entlang eines öffentlichen Durchgangs in Richtung Braunhirschengasse verlaufen. Ich erinnere mich noch genau an das Klacken der Absätze, das zu hören war, wenn Passanten durchgegangen sind. Im besagten Hof haben wir Mädels unsere Puppen in Puppenwägen spazieren gefahren, mit den Buben in der Sandkiste Sandkuchen geformt und sind am Klettergerüst gekraxelt. Eine nette Abwechslung bot die Teppichklopfstange vom Nebenhaus, wo wir wild geturnt haben. Sie war wohl ein Relikt aus alten Zeiten. Wir waren in diesem Bereich geschützt und konnten uns frei bewegen. 

Unsere täglichen Einkäufe haben wir selbstverständlich im Umkreis erledigt. Ich weiß noch, auf der Sechshauserstraße gab es ein Farbengeschäft, dessen Besitzer trug immer eine Art Papierhut und in seinem Laden roch es nach Waschmittel und Farben. Er hat uns manchmal alte Kartons spendiert, aus denen wir Puppenhäuser gebastelt haben. Gleich daneben war ein Gemüsehändler, der gemeinsam mit zwei Damen tätig war. Als Kind habe ich mich immer gefragt, welche der beiden denn eigentlich seine Ehefrau sein könnte. Dort gab es unglaublich köstliches Obst und Gemüse und frische Eier vom Land. Vor dem Geschäft war der Hanomag Henschel geparkt, das Lieferauto des Chefs. Unbedingt erwähnenswert ist auch die nette Milchfrau nebenan. Sie war eine junge, tüchtige Verkäuferin, die den kleinen Laden ganz allein geschupft hat. Wir haben dort sämtliche Lebensmitteln gekauft und egal wie viele Kunden zu bedienen waren, die Milchfrau blieb immer freundlich und entspannt. Sie hat nicht nur Wurst oder Brot geschnitten, Milch aus dem Kühlschrank geholt, sonstige Waren aus den Regalen befördert, sie musste parallel alle Preise in die Kassa eintippen und schließlich kassieren. Ihre Standardfrage, die sie sicherlich 1000-mal täglich gefragt hat, lautete „und außerdem“?  Und es gab köstliche kleine Kuchen mit Schokoladenglasur. Ein paar hundert Meter weiter stadteinwärts residierte das große Geschäft Anton Berghofer. Hier konnte man Geschirr, Werkzeug, Eisenwaren und alles Mögliche für Haushalt und Garten kaufen. Meine Eltern haben dort ein topmodernes, leuchtend rotes Fondue-Geschirr erstanden und haben damit ihre Gäste stolz bewirtet. Vis à vis war Papierwaren Schneider angesiedelt, wo wir Schreibwaren, Bilderbücher, Faschingskostüme und allerlei Krimskrams kaufen konnten. Herr Schneider persönlich stand mit seinen Verkäuferinnen hinter „der Budel“, mit strengem Blick und weißen Arbeitsmantel.

Oft sind wir auch in den nahen Auer Welsbach Park spaziert oder nach Schönbrunn. Diese Orte waren fußläufig gut zu erreichen und boten eine nette Abwechslung. Am Weg dorthin, entlang der Sechshauserstraße gab es ein Feinkostgeschäft, eine Boutique und eine Apotheke und beim Parkeingang einen Kiosk, wo mir Mama manchmal eine kleine Flasche Pago gekauft hat. Einmal pro Woche haben wir zu Fuß den Rustensteg überquert, um zum Wieningerplatz zu gelangen, wo wir meine Tante und meinen Cousin besucht haben. Fasziniert haben mich als Kind die großen Kaufhäuser auf der Mariahilferstraße. Wir sind entweder mit dem 52er oder 58er ein paar Stationen bis zur Station Mariahilferstraße-Westbahnhof gefahren oder zu Fuß dorthin geschlendert. Es war nicht weit und dort hat uns sozusagen das Einkaufsparadies im Kaufhaus Stafa erwartet. Dieses schöne, rund Gebäude war innen so prächtig und auf jeder Etage gab es viele Einkaufsinseln. Wie auch beim benachbarten Gerngross oder Herzmansky. In der Kinderabteilung kam man aus dem Staunen nicht heraus, so viele tolle Spielsachen gab es da zu sehen. Und zu Weihnachten saß dort einmal ein Weihnachtsmann, dem man seine Wünsche ins Ohr flüstern konnte.

Wenn ich heute durch "meinen fünfzehnten Bezirk" spaziere, entdecke ich immer wieder Plätze und Orte, mit denen ich persönliche Geschichten und Begebenheiten verbinde. Die Straßenbilder haben sich mitunter sehr verändert. Ich weiß noch, die Märzstraße war bis in den Achtzigerjahren eine blühende Geschäftsstraße. Es gab eine Buchhandlung, ein Bekleidungsgeschäft, eine Parfümerie, eine Ankerfiliale, eine Galerie Otto Filiale, ein kleines Schreibwarengeschäft und ein Damenmodengeschäft. Mittlerweile sind die meisten dieser Geschäfte gänzlich von der Bildfläche verschwunden. Dafür sind wiederum andere Gegenden zum Leben erweckt worden, wie zum Beispiel das Nibelungenviertel.

Ich bin gerne hier und finde es lustig, dass dieser einst eher nicht so „angesagte“ Bezirk plötzlich sehr beliebt geworden ist. Künstler, Jungfamilien, schicke Bobos, Alt und Jung ….. man findet es jetzt  cool hier ansässig zu sein. Wie es der Zufall so will, hat mein Mann  hier ebenfalls als Kind mit seinen Eltern gewohnt. Gar nicht weit von mir und meiner Familie, in der Diefenbachgasse. Kennengelernt haben wir einander allerdings erst viel später, in unseren Zwanzigern. Aber wir haben festgestellt, dass wir beide bei Papierwaren Schneider einkaufen waren. Wer weiß, vielleicht sind wir uns damals entlang der Sechshauserstraße ja schon mal begegnet.

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