Hitzige Parkplatzdebatte rund um das Allianz-Stadion
Das vergrößerte Rapid-Stadion sorgt an Spieltagen für Parkplatzprobleme bei den Anrainern. Über mögliche Lösungen wurde nun diskutiert.
PENZING. Nein, mit den Fußballfans habe sie kein Problem, sagt eine Anrainerin in einer Wortmeldung während der Bürgerversammlung, die am Montag Abend des 23. Jänner im neuen Weststadion des SK Rapid durchgeführt wurde. "Doch an Spieltagen parkt die Polizei hier alles zu. Dabei wurde uns das ganz anders versprochen."
Zahlreiche Anrainer der Straßenzüge rund um das neue Stadion waren gekommen, um zu hören, was Bezirkspolitiker, Vereinsvertreter, die Polizei und Magistratsangestellte zum Thema Parkplätze rund um das neue Stadion zu sagen hatten.
Für den Bezirksvorsteherin-Stellvertreter Robert Pschirer (SPÖ) kam die Veranstaltung einige Monate zu früh: "In den kommenden Monaten wird die Parkplatzssituation rund um das Stadion untersucht und Lösungsvorschläge erarbeitet. Diese werden dann auf Infoveranstaltungen vorgestellt und untersucht." Das könne aber vielleicht erst im Mai soweit sein, so der Bezirksvize. Man diskutiere am heutigen Abend über Dinge, die noch gar nicht klar seien.
Patrick Osterbauer von der Penzinger ÖVP sah das anders. "Wir haben diese Versammlung eingefordert, damit die Bürger eine Chance zur Diskussion haben, bevor eine Entscheidung getroffen wurde, und nicht erst danach."
Osterbauer und seine ÖVP mussten sich im Laufe der Debatte allerdings Vorwürfe vom Vorsitzenden der Penzinger Verkehrskommission Wilhelm Holzgruber (SPÖ) und anderen Veranstaltungsteilnehmern aussetzen, dass die ÖVP die Verkehrskonzepte rund um das neue Stadion mitgetragen, beziehungsweise Debatten in der Verkehrskommission des Bezirks zur Parkplatzfrage verschleppt habe.
Markus Raab von der Abteilung Parkraumüberwachung (MA 46) stellte in einem Referat die geplante Studie vor. Geplant sei eine Erhebung der Auslastung der Parkplätze rund um das neue Stadion, die an zwei Tagen unter der Woche und an drei Spieltagen durchgeführt werden solle. Man wolle außerdem prüfen, ob eine Möglichkeit zur Schaffung von zeitweisen Anwohnerparkzonen während der Heimspiele des SK Rapid bestehe.
Anrainerparkplätze werden geprüft
Dieser Idee konnten die meisten Politiker etwas abgewinnen. "Es ist eine Variante, 20 Prozent der vorhandenen Parkplätze zeitweise zu Anrainerparkplätzen zu machen," so Holzgruber. "Mehrkosten für die Anrainer wollen wir vermeiden." Manche Anrainer sahen dies skeptisch: "Diese Zahl reicht nicht aus, was ist mit den Autos, die keinen Platz bekommen? Es werden schon jetzt Strafzettel verteilt," meinte einer aus dem Publikum.
Der grüne Klubobmann Kilian Stark forderte den SK Rapid auf, mehr zu tun, um die Anreise der Fans zu den Spielen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fördern. Dem entgegnete Rapid-Vertreter Christoph Peschek: "Wir machen schon jetzt sehr viel. So haben wir extra Verträge mit der Westbahn für unsere Jahresabonennten abgeschlossen." Rapid wolle ein guter Nachbar sein. Schließlich habe man Jahrzehnte lange Tradition in Hütteldorf. "Aber wir haben auch keine Gelddruckmaschine im Keller. Und wir zahlen schon jetzt Millionenbeträge an die Stadt Wien."
Mit Ergebnissen der von der MA 46 durchgeführten Erhebung ist im Frühjahr zu rechnen. Sie wird 26.000 Euro kosten.
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