Die gefährliche Wanderung der Kröten

Um 19.30 Uhr versammeln sich die Tierfreunde zur Krötenwanderung.
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PENZING. "Man darf die Kröten niemals ohne Handschuhe angreifen - man könnte Ausschlag und Warzen bekommen", erklärt Claudia Bach und zieht ihre Plastikhandschuhe über. Die Tierfreundin steht mit einer kleinen Gruppe Studenten am Rande der Steinböckengasse und wartet auf die Dämmerung. Ausgestattet mit Warnwesten, Kübeln, Klemmbrettern und Taschenlampen schlendern die jungen Leute etwas lustlos die steile Gasse hinauf und verteilen sich über einen 700 Meter langen Abschnitt. Mit zunehmender Dunkelheit kommt Leben in die Truppe: Die Erdkröten, die es gilt, sicher über die Straße zu tragen, kommen aus den umliegenden Gärten und hoppeln Richtung Fahrbahn.

"Solange die Amseln singen, ist es noch zu hell", sagt Clemens Purtscher, der seit 25 Jahren die Krötenwanderung vor seiner Haustüre begleitet. "Die Kröten überqueren im Frühjahr in der Dunkelheit die Straße, um im Silbersee im Dehnepark abzulaichen. Leider nehmen die Autofahrer wenig Rücksicht und überfahren viele Tiere." Der grausliche Anblick der mit toten Kröten gepflasterten Straße hat Purtscher zu seinem Projekt Krötenwanderung veranlasst. Unterstützung erfuhr er sowohl vom Verein "Vier Pfoten" als auch von der BOKU (Universität für Bodenkultur), die im Rahmen einer Übung ihre Studenten stundenweise zu der Krötenwanderung schickt. "Mir sind Katzen aber schon lieber", meint Katrin Hofstätter und hebt ein Krötenpärchen, dass sie mit der Taschenlampe zwischen braunen Blättern am Straßenrand entdeckt hat, vorsichtig in ihren Kübel.

Mühsame Wanderung für Krötenweibchen

Der Anblick der Krötenpaare ist allerdings gewöhnungsbedürftig: Das stämmige Weibchen schleppt bis zu zwei Männchen über die Straße, die fiepende Schreie von sich geben. "Die Männchen setzen sich auf das Weibchen, um den Laich zu beschützen. Leider kommen auf ein Weibchen bis zu acht Männchen - die setzen sich dann alle auf das einzige verfügbare Weibchen", so Krötenfan Michael Ruin, der zum ersten Mal die Wanderung begleitet. Oft findet der Marsch für die Krötendamen ein brutales Ende: Auch im sicheren Gewässer verlassen die Männchen nicht den Rücken und ertränken so die Erdkrötenweibchen.

Nicht jeder Anrainer nimmt Rücksicht

Anrainer, die mit ihren Hunden die Abendrunde drehen, wechseln ein paar Worte mit Christian Purtscher, an der Wanderung beteiligen sich jedoch keine Bewohner. "Ein paar helfen schon immer wieder mit; andere halten sich nicht einmal an das Tempo 30 und brausen einfach durch die Gasse", so Purtscher, der auf der "sicheren Seite" steht und darauf achtet, dass die Kröten nicht wieder zurück zur gefährlichen Straße gehen.

Am Ende der Steinböckengasse notiert die Studentin Viola Wagner auf einem vorgedruckten Formular die Anzahl der von ihr transportierten Kröten. "Nach siebzig Minuten habe ich vier Paare und 13 Männchen über die Straße getragen", so die Studentin um 21 Uhr. Zwar werden die Kröten mit fortschreitender Uhrzeit nicht weniger, dafür aber die Autos auf der Straße. Gegen 22 Uhr beschließt Purtscher, die Aktion für diesen Abend zu beenden. Fazit: 334 Erdkröten wurden sicher über die Straße getragen, davon 67 Weibchen. "Eigentlich müsste man die Männchen überfahren lassen, um wieder ein Gleichgewicht herzustellen", sagt Michael Ruin und macht sich in der Dunkelheit auf den Heimweg.

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