Wie Ölsardinen in die Schule
Früh morgens gegen halb acht Uhr warten viele Penzinger Schülerinnen und Schüler auf den Bus 47A, der sie zu ihrer Schule am Kinkplatz bringen soll. Doch der Bus ist jeden Tag heillos überfüllt. Dagegen wehren sich jetzt Schüler, Lehrer und Eltern gemeinsam.
Es ist 7.50 Uhr – Schulbeginn für die Mädchen und Buben der Klasse 2A der Hauptschule II am Kinkplatz. Doch viele kommen regelmäßig zu spät zum Unterricht. Der Grund: ein völlig überfüllter Bus. Jeden Morgen kämpfen zahlreiche Schülerinnen und Schüler um einen der insgesamt 87 Plätze im 47A. Rempeleien und Gedränge sind dabei unvermeidbar. „Wenn einer im Bus stolpert, steigen die anderen einfach über ihn drüber“, schildert Israil, Schüler der 2A, das alltägliche Gedränge im Bus.
Auch Rumeysa hat mit Rempeleien zu kämpfen: „Die älteren Schüler drängen die Jüngeren wieder aus dem Bus raus.“ Oftmals müsse sie auf den nächsten Bus warten, weil sie in den ersten nicht mehr reinkomme. Dass sie dadurch zu spät zum Unterricht erscheint, ist klar. „So wie mir geht es aber auch vielen anderen“, sagt Rumeysa. Auch die Lehrer der HS II haben das Problem erkannt und setzen sich nun gemeinsam mit ihren Schülern für eine Lösung des Problems ein. „Wir fordern einen zusätzlichen Bus am Morgen. Es darf nicht sein, dass Schulkinder jeden Tag um einen Platz im Bus kämpfen müssen“, sagt Wolfgang Krisch, Lehrer für Deutsch und Geschichte an der Hauptschule II und Bezirksrat der Penzinger Grünen. Deshalb versucht er gemeinsam mit anderen Lehrerinnen und Lehrern, die Klasse zu unterstützen.
Um nun etwas gegen das Problem zu unternehmen, startete die damalige Klasse 1A auf Initiative ihres Klassensprechers eine Unterschriftenaktion. Ihre Forderung: ein zusätzlicher Bus am Morgen, um die Situation zu entspannen. „Wir haben die
Unterschriftenliste an Bezirksvorsteherin Andrea Kalchbrenner geschickt. Diese hat die Liste dann an die Wiener Linien weitergeleitet“, erzählt Klassensprecher Shamil. Die Wiener Linien erklärten daraufhin in einem Antwortschreiben an die Klasse, dass die beiden Fünf-Minuten-Intervalle zwischen 7.30 und 7.40 Uhr reichen würden. Doch die Schüler geben sich mit dieser Antwort nicht zufrieden. Sie wollen gemeinsam mit ihren Lehrern und Eltern weiter für einen zusätzlichen Bus kämpfen.
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