Keltendorf Mitterkirchen stellt Weberei vor
MITTERKIRCHEN. Am letzten Sonntag im Juni, 25. Juni, lädt das Keltendorf Mitterkirchen wieder zu einem besonders familienfreundlichen Programm ein. Groß und Klein sind herzlich eingeladen, sich einmal an einem nachgebauten urgeschichtlichen Webstuhl zu versuchen. Die Nachbildung des Webstuhls in Mitterkirchen basiert auf Textilfunden aus der Hallstattzeit, also etwa aus der Zeit von 800 v. Chr. – 450 v. Chr., in der auch das berühmte Gräberfeld von Mitterkirchen als Bestattungsplatz genutzt wurde. Damals konnten die Menschen bereits recht feine Garne herstellen, aus denen sie besonders qualitätsvolle und oft bunt gemusterte Stoffe webten. Manche dieser Stoffe sind im Salzbergwerk in der UNESCO-Welterbe-Region Hallstatt-Dachstein erhalten. „Die Textilien sind so fein und kunstvoll gearbeitet, dass man fast annehmen muss, sie seien von Spezialistinnen gefertigt worden“, erklärt Jutta Leskovar vom Oberösterreichischen Landesmuseum, die das Keltendorf seit vielen Jahren wissenschaftlich betreut. Sie selbst ist auch schon oft am nachgebauten Webstuhl in Mitterkirchen gestanden und erklärt: „Mir ist dabei bewusst geworden, wie aufwendig die Produktion von Stoffen in dieser Zeit war. Für einen Quadratmeter Leinen brauchte man damals etwa 2 Wochen. Das können wir uns heute kaum mehr vorstellen“. Angelika Guttmann von der Gemeinde Mitterkirchen freut sich, dass man den Menschen die Geschichte der Region an diesem Familiennachmittag mit dem nachgebauten Webstuhl so anschaulich näherbringen kann. Das teure Exponat im Keltendorf ist nämlich sonst in der Regel archäologischen Experimenten oder Vorführungen durch Experten vorbehalten. Wer ein selbst gewebtes Stück Band mit nach Hause nehmen möchte, der kann sich im Brettchenweben versuchen.
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