Als Physiker auf den Spuren von Einstein

Thomas Scheidl, Senior Scientist am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
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PABNEUKIRCHEN, WINZENDORF, WIEN. Ein fensterloser Raum. Tür und Wandflächen mit unlesbaren Formeln beschrieben. In der Bolzmanngasse 3 in Wien. Die Experimente laufen. „Die Ergebnisse dieser Experimente haben weitreichende Konsequenzen, von der Grundlagenforschung bis hin zu neuartigen Kommunikationstechnologien“, erklärt Thomas Scheidl, Senior Scientist am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Thomas Scheidl ist Abgänger der Hautschule Pabneukirchen und BORG Perg.  Heute lebt er in Winzendorf, kommt aber immer wieder nach Pabneukirchen. 2009 promovierte Thomas Scheidl zum Dr.rer.nat. im Bereich der Experimentellen Quantenphysik.

Nach einem kurzen Exkurs in die Privatwirtschaft kehrte er 2012 wieder in die Welt der Quanten zurück und arbeitet seither am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. In seiner Arbeit beschäftig sich Thomas Scheidl hauptsächlich mit einzelnen Lichtteilchen, den Photonen. Diese Quantenteilchen können sehr spezielle Eigenschaften besitzen und in sogenannten „verschränkten Zuständen“ auftreten.
Thomas Scheidl: „Ein anschauliches, wenn auch im letzten Detail nicht vollständig korrektes, Bild von den Eigenschaften verschränkter Teilchen kann durch zwei Würfel gegeben werden. Zwei
verschränkte Quantenwürfel würden dann bei jedem Wurf immer dieselbe Augenzahl zeigen. Ganz egal wie weit sie voneinander getrennt werden. Welche Augenzahl sich aber zeigt, ist bei jedem Wurf vollkommen zufällig, so wie das bei einem Würfel eben der Fall ist. Wie weiß aber der eine, weit von dem anderen getrennten Würfel, welche Augenzahl die „richtige“ ist? Diese Fragestellung hat auch Albert Einstein schon beschäftigt. Er prägte in seinen Arbeiten dazu den Begriff „spukhafte Fernwirkung“. Spukhaft deshalb, weil die Würfel wie durch ein magisches Band miteinander verbunden erscheinen, obwohl es so eine Verbindung aus physikalischer Sicht nicht geben kann. Zu Einsteins Zeiten traten verschränkte Zustände allerdings nur als Formeln innerhalb der damals recht neuen Quantentheorie auf. Da sie offensichlich dem Alltagsverständnis der Welt widersprachen, war Einstein trotz des großen Erfolges der Quantentheorie der Meinung, dass sie die Welt noch nicht korrekt beschreibt und deshalb vervollständigt werden müsse.“

In seinen Experimenten mit verschränkten Photonen zeigt Thomas Scheidl mit seinen Kollegen jedoch, dass Einstein in diesem Punkt falsch lag und es diese „verrückten“ Quantenzustände tatsächlich gibt. Die faszinierenden Eigenschaften verschränkter Quantensysteme können für neue Anwendungen ausgenutzt werden. Eine davon ist die vollkommen abhörsichere Quantenverschlüsselung, die heute bereits an der Schwelle zur Verwertung in kommerziellen Systemen steht. Beispielsweise können durch die rein zufälligen aber dennoch immer perfekt korrelierten Messergebnissen an verschränkten Photonenpaaren zwei exakt gleiche Zufallsfolgen an zwei entfernten Orten generiert werden. Diese Zufallsfolgen können in weiterer Folge von Anwendern der Quantenverschlüsselung zur Ver- und Entschlüsselung von geheimen Nachrichten verwendet werden. In einem aktuellen Kollaborationsprojekt zwischen den Akademien der Wissenschaften in Österreich und China untersucht Thomas Scheidl derzeit die technologische Machbarkeit, Quantenverschlüsselung zwischen einem Satelliten und der Erde durchzuführen. Ziel dabei ist es mithilfe mehrerer Satelliten in Zukunft ein globales Quantenkommunikationsnetzwerk aufzubauen.

https://derstandard.at/2000072610826/Nachweis-Abhoersichere-Quantenkommunikation-ueber-tausende-Kilometer-hinweg-moeglich

Thomas Scheidl der Spitzensprinter

Der Pabneukirchner Thomas Scheidl startete in den Jahren 1994-1999 als Nachwuchsleichathlet in den Sprintdisziplinen 100m, 200m, 400m sowie in den Sprintstaffeln 4x100m, 4x200m, 4x400m für den Linzer Verein ULC-Linz Oberbank und konnte zahlreiche Österreichischen Meistertitel in allen Nachwuchsklassen erringen. In dieser Zeit waren seine größten Erfolge die Teilnahme an den Junioren-Europameisterschaften in Ljubljana (Slovenien, Finaleinzug und 8. Platz, 200m), den Junioren-Weltmeisterschaften in Annecy (Frankreich) und den U23 Europameisterschaften in Göteborg (Schweden).

Mit dem Beginn seines Physikstudiums in Wien 1999 wechselte er zum LCC-Wien, um dort in einer Tainigsgruppe mit den besten Sprintern Österreichs zu trainieren. Dort konnte er seine persönlichen Bestleistungen gegenüber der Nachwuchsklassen deutlich steigern und erreichte mit 10.62s über 100m, 20.76s über 200m und 47.82s über 400m beachtliche Bestleistungen über die Sprintdistanzen. 2002 qualifizierte er sich für die in Wien ausgetragenen Halleneuropameisterschaften in der allgemeinen Klasse und ging dort über 200m sowie mit der 4x400m Nationalstaffel an den Start.
Zu seinem Karriereende als Leichtathlet 2007 konnte er immerhin mehr als 10 österreichische Meistertitel über 200m, 400m, 4x200m und 4x400m verbuchen. Nach einer 2-jährigen Unterbrechung seiner aktiven sportlichen Laufbahn, die er größtenteils für den Abschluss seines Doktoratstudiums der Experimentellen Quantenphysik nutzte, kehrte er zwischen 2009-2011 als Anschieber für das österreichische Bob-Nationalteam in das aktive Sportgeschehen zurück. In der Wintersaison 2009/2010 nahm er an zahlreichen Weltcuprennen in den USA und Europa teil und wurde 2011 mit dem Team rund um Piloten Wolfgang Stampfer Österreichischer Meister im 4er Bob.
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