Emotionale Loslösung ist sehr schwierig für uns

Franz Scheuwimmer | Foto: BRS/Köck
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2016 weicht die Landwirtschaftsschule in Katsdorf dem neuen AgrarBildungsZentrum in Hagenberg. Die BezirksRundschau hat darüber mit Direktor Franz Scheuwimmer gesprochen.

BezirksRundschau: Herr Direktor Scheuwimmer, fällt der Abschied vom Standort Katsdorf sehr schwer?
Franz Scheuwimmer: Wir hängen schon sehr an der Schule. Ich bin jetzt 26 Jahre hier, davon mehr als zwölf Jahre Direktor. Da ist es emotional schwer loszulassen. Andererseits bietet die neue gemeinsame Schule viele Chancen für uns und vor allem für die Schüler.

BRS: Sie stehen also voll hinter dem neuen AgrarBildungsZentrum, das in Hagenberg entstehen wird?
Scheuwimmer: Ja, weil es eine logisch richtige Entscheidung war. Das wird auch von den anderen Direktoren und den Lehrern voll mitgetragen. Von der Ausstattung und den Inhalten soll es ein Top-Standort werden. Zudem werden mehrere Fachrichtungen angeboten. Auch ein Bereich Erneuerbare Energien ist im Gespräch ein absoluter Zukunftstrend. Die Lage ist verkehrsmäßig günstig und die bildungsfreundliche Infrastruktur spricht ebenfalls für Hagenberg.

BRS: Warum ist Hagenberg und nicht Katsdorf Standort geworden?
Scheuwimmer: Hauptgrund ist sicher die pflanzenbauliche Versuchsstation der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), die bisher in Freistadt ist und neben der neuen Schule angesiedelt werden soll. Hagenberg passt von der Höhenlage besser. Ein neutraler Standort für die neue Schule ermöglicht auch, dass es keine Verlierer gibt.

BRS: Übersiedelt in fünf Jahren der gesamte Lehrkörper nach Hagenberg?
Scheuwimmer: Es ist uns vom Land versprochen worden, dass alle Lehrer und Mitarbeiter, die mitgehen wollen, am neuen Standort übernommen werden. Und Hagenberg ist ja nur zehn Kilometer entfernt.

BRS: Wie geht es jetzt bis 2016 in Katsdorf weiter?
Scheuwimmer: Wir werden mit voller Kraft bis zur Umsiedlung hier in Katsdorf die nächsten fünf Jahre arbeiten. Auch die Baulichkeiten inklusive Internat werden in Schuss gehalten. Die drei Landwirtschaftsschulen werden in den nächsten Jahren aber bereits enger zusammenarbeiten und Synergien nutzen ein großer Vorteil für unsere derzeitigen Schüler.
Es wird eine gewaltige Herausforderung, die drei Schulen zusammenzuführen und den neuen Standort zu planen.

BRS: Inwieweit sind Sie in die Planungen für das neue AgrarBildungsZentrum eingebunden?
Scheuwimmer: Wir gestalten inhaltlich und baulich mit. Es geht darum, Konzepte für die Zukunft zu erarbeiten. Oberstes Ziel ist und bleibt, die besten Voraussetzungen für Bildung im ländlichen Raum, insbesondere für die bäuerliche Jugend, zu schaffen.

BRS: Die Nachnutzung von Areal und Schulgebäude ist noch offen. Wie wichtig ist Ihnen dieser Punkt?
Scheuwimmer: Landeshauptmann Pühringer und Landesrat Hiegelsberger haben uns und den betroffenen Gemeinden die vollste Unterstützung versprochen.
Wir können von hier nur ruhigen Gewissens weggehen, wenn es eine Nachnutzung gibt, die von Wertschöpfung und Image dem entspricht, was wir momentan sind. Das Landesgut Katsdorf wird zum größten Teil als Praxisgut für die Schüler und für pflanzenbauliche Versuche erhalten bleiben. Einige Bauparzellen und Flächen für kommunale Zwecke werden verkauft.

BRS: Ein Seniorenheim oder eine Pflegeschule sind im Gespräch. Wie stehen Sie zu den Vorschlägen?
Scheuwimmer: Am idealsten wäre sicher eine Pflegeschule oder eine Fachhochschule. Ein Seniorenheim könnte man auf der angrenzenden Fläche errichten. Nur eines will ich ganz bestimmt nicht: Dass Grund und Gebäude verkauft werden und dann auf dem Areal Wohnungen entstehen. Das Haus soll ein öffentliches Gebäude mit hoher Wertschöpfung
und Bedeutung für Katsdorf bleiben.

Tag der offenen Tür in der Landwirtschaftsschule
Am Sonntag, 13. November, findet von 11 bis 16 Uhr der Schulinformationstag in der Landwirtschaftsschule in Katsdorf statt.

Franz Scheuwimmer | Foto: BRS/Köck
Landwirtschaftsschule Katsdorf | Foto: BRS/Köck
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