Schwertberg
Gestohlener Maibaum kehrte doppelt so hoch zurück
Turbulente Geschichte um den Schwertberger Maibaum: Die WIG stahl den "Corona-Maibaum" der SPÖ. Nach langwierigen Verhandlungen lieferte die WIG einen neuen Maibaum auf den Marktplatz.
SCHWERTBERG. Das traditionelle Maibaumsetzen der SPÖ Schwertberg musste heuer abgesagt werden. Ganz ohne Maibaum wollte Vize-Bürgermeister Karl Weilig den Marktplatz aber nicht lassen. Kurzerhand organisierte er einen kleinen „Corona-Maibaum“, der am 30. April vor dem Marktbrunnen aufgestellt wurde. Es dauerte nur wenige Stunden, bis in sozialen Netzwerken von einem erfolgreichen Diebstahl zu lesen war. Trotz Maskierung war schnell klar, dass die Diebe Mitglieder der Werbeinteressensgemeinschaft (WIG) Schwertberg unter der Führung von Obmann Thomas Hinterreiter waren. Die Öffnung der Gastronomie am 15. Mai wurde sofort genutzt, um in langwierigen Verhandlungen die Rückgabe des Baumes zu vereinbaren.
WIG kam vorerst ohne Strafe davon
Die WIG gab sich keine Blöße und retournierte am 29. Mai gleich einen neuen, frisch geschmückten Maibaum in doppelter Größe. „Mit der Rückgabe ist es aber noch nicht abgetan“, erklärte Karl Weilig. "Im September wird sich ein ordentliches Maibaumgericht mit dem Diebstahl befassen, die Diebe bekommen die gerechte Strafe!" Aber auch die WIG stellte Forderungen an die Maibaumeigentümer. „Wer seinen Maibaum nicht bewacht, der kommt nicht ohne Buße davon“, so Thomas Hinterreiter. Deshalb müssen die Schwertberger Sozialdemokraten den Schülern zur Zeugnisverteilung ein Eis spendieren. Auch bei der nächsten Veranstaltung der Gewerbetreibenden in Schwertberg ist die SPÖ schon für einen karitativen Zweck eingeteilt. „Auf alle Fälle war die Geschichte um den Maibaum 2020 eine unterhaltsame Abwechslung in einer schwierigen Zeit“, sind sich die Vertreter der beiden „Streitparteien“ einig.
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