Neue Mission für eine tatkräftige Kirchenfrau

Nach elf Jahren in St.Georgen öffnet Monika Weilguni nun die Tür zu einer neuen Wirkungsstätte
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  • hochgeladen von Eckhart Herbe

Am Sonntag enden für Pastoralassistentin Monika Weilguni elf berufliche Jahre in St.Georgen/Gusen. Sie wechselt ab September in die Pfarre St. Konrad am Linzer Froschberg, wo sie den Großteil der Führungsaufgaben übernehmen wird. Den St. Georgenern, Langensteinern und Luftenbergern wird sie als zutiefst menschliche Powerfrau und Mutter viele prägender Projekte in bester Erinnerung bleiben.

"Die Größe unserer Pfarre war für mich nie eine Herausforderung. Vielmehr eine Bereicherung, denn viele Menschen schaffen große Vielfalt. Ich habe schon als Teenager im Ehrenamt und dann beruflich ab 2005 viele tolle Weggefährten gefunden. Egal ob beim Aufbau der Kinderliturgie, einem spannenden Zugang in der Firmvorbereitung, im Projekt der Erinnerungskultur oder der Flüchtlingsbetreuung - es ist gemeinsam sehr viel Positives entstanden. Es war sinnstiftend für mich", resümiert Monika Weilguni. Partnerschaftliches Miteinander von Pfarrer, Pfarr- und Pastoralassistenten und der Vielfalt engagierter Laien habe Altbischof Maimilian Aichern in seiner Diözese aktiv unterstützt. Dieser Weg wurde auch von seinen Nachfolgern weiter beschritten. Daraus seien verschiedene Führungsmodelle in den Pfarren entstanden. In St. Georgen wird beginnend mit der Ära von Pfarrer Franz Benezeder bis heute eine sehr partnerschaftlich - kreative Pfarrarbeit gelebt, in der Monika Weilguni in elf Jahren viele wertvolle Erfahrungen für ihren künftigen Job gesammelt hat.

Führungsrolle in der Pfarre St. Konrad
"Meine neue Pfarre St. Konrad am Linzer Froschberg hat keinen fixen Pfarrer, sondern wird von Pfarrmoderator Martin Füreder als Priester mitbetreut. So werde ich als Pfarrassistentin rund 80 Prozent der Koordinations- und Führungsaufgaben inklusive Personal, Finanzen und pastorale Verantwortung übernehmen. Martin Füreder und ich werden als Team diese große und lebendige Pfarre leiten. Die Erwartungen sind ganz verschieden, das Stadtumfeld ist natürlich anders als bei uns auf dem Land. Ich werde mir selbst treu bleiben, damit bin ich immer gut gefahren. Und als Vertreterin der Pastoralassistentinnen und -assistenten in Oberösterreich erlebe ich dann sicher aus erster Hand die Vielfalt der Anforderungen, die unsere Arbeit mit sich bringt", skizziert die neue Führungsfrau im Pfarrteam St. Konrad ihre künftigen Herausforderungen. Aufgeben wird sie ihren Zweitjob als Organisationsreferentin in der Katholischen Frauenbewegung: „ Ich habe mit viel Herzblut auch für diese zweite berufliche Schiene gelebt und etwa in der Entwicklungszusammenarbeit prägende Erlebnisse gehabt und viele Freunde auf der ganzen Welt gewonnen. Der Abschied davon fällt mir schwer, aber beide Aufgaben mit 100 Prozent Einsatz bei je 50 Prozent vorhandener Zeit gut auszuführen, ist auf Dauer nicht vereinbar.“

Engagierte Flüchtlingsarbeit
Die Erfahrungen mit Menschen aus allen Erdteilen haben Monika Weilguni auch zur „Mutter“ der Flüchtlingsbetreuung in der Pfarre gemacht, die sie mit einem großen Team engagierter Helferinnen und Helfern leistet. Egal ob aus dem früheren Jugoslawien, aus Afrika, Afghanistan, dem Irak oder Syrien: die Botschaft der Nächstenliebe und des Evangeliums lebt die scheidende Pfarrassistentin durch den Einsatz für die Schwächsten in der Gesellschaft vor - "sonst brauche ich gar nicht davon reden!" Zeitweise teilte sie sogar ihre Wohnung mit einer afrikanische Frau und deren Kindern. Manche Ereignisse brachten aber auch die Helferin an ihre Grenzen. „Als am Karfreitag einer unserer betreuten Flüchtlinge, Selbstmord beging, war das für uns alle ein tiefer Schock. Die Tat, die tragischen Eindrücke in der Nachbetreuung der Familie ausgerechnet am Leidenstag Jesu – das ist schon tief gegangen. Ich habe im Kontrast am Tag danach noch nie den Trost und die Botschaft der Hoffnung in der Osternacht so intensiv und emotional erlebt wie an diesem Wochenende“, erzählt die Seelsorgerin. Ihrem Engagement ist es auch zu verdanken, dass ihr Nachfolger als Pastoralassistent, Jakob Foissner, im Rahmen eines dreijährigen Projekts die Pfarren des Dekanats als Experte in Flüchtlingsfragen unterstützen wird.

Schwierige Geschichtsaufarbeitung
Kommunikationstalent und Lösungskompetenz waren sicherlich auch beim schwierigen Thema der Etablierung einer Erinnerungskultur an die verdrängten Ereignisse in Gusen und der Stollenanlage Bergkristall im Pfarrleben gefragt. Ein Projekt, das Monika Weilguni mit viel Einsatz vorangetrieben hat. Es kam zwar zu einem durchaus heftigen Diskussionsprozess, der aber zum Glück keine bleibenden Gräben hinterließ: "Der Linzer Dom war gerade Aufführungsort für die Geschichte von Johann `Papa` Gruber, dem Namenspatron unseres Pfarrheims, um den wir unser Projekt aufgebaut haben. Ich glaube, das ist für uns alle ein guter Grund zum stolz sein!"
Ihrer künftigen Ex-Pfarre will die scheidende Seelsorgerin keine Ratschläge mitgeben. Wichtig ist ihr der Dank an alle Begleiter und Unterstützer aus St. Georgen, Langenstein und Luftenberg, an die sie drei Wünsche hat: "Bleibt eine lebendige, selbstbewusste Gemeinde. Lebt die Kultur des Teilens und der Solidarität. Und denkt über die Kirchturmspitze hinaus!"
Danke Monika!

Nach elf Jahren in St.Georgen öffnet Monika Weilguni nun die Tür zu einer neuen Wirkungsstätte
Als einfühlsam - pragmatische Kirchenfrau bleibt Monika Weilguni in bester Erinnerung, | Foto: Prammer
Ein Herz für Monika - Abschied von vielen Freunden in der Pfarre. | Foto: Munjid Ali
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