Ausgrabungen beim KZ
Die Überreste eines riesigen Zeltlagers werden außerhalb der Gedenkstätte
zurzeit freigelegt.
MAUTHAUSEN. Archäologin Claudia Theune-Vogt und fünfzehn Archäologie-Studenten der Universität Wien sind im Einsatz. „Das Zeltlager wurde im Herbst 1944 errichtet, um die Häftlinge aufzunehmen, die aufgrund des Näherrückens der sowjetischen Armee in den Westen getrieben wurden“, so Theune-Vogt. Das Hauptlager war damals bereits völlig überfüllt, trotzdem musste das Lager Mauthausen auch diese 8500 Häftlinge aufnehmen. Umso schlimmer waren die humanitären Zustände in den riesigen Zelten (14 Zelte, das größte hatte 1600 Quadratmeter). Da es keine Fußböden gab, hat der lehmige Boden bereits Zeltnägel, Schuhe, Pillendosen, Knöpfe, Zahnpulverdosen oder Zahnbürsten der inhaftierten, hauptsächlich ungarischen Juden freigegeben. An einer zweiten Stelle im Außenbereich des Lagers, der Erschießungsstätte eins, wird diese Woche noch gegraben. Dann müssen die Öffnungen geschlossen werden. Helme und Werkzeuge, die in einem der Teiche sichergestellt wurden, werden dokumentiert und sind in einer Sonderausstellung 2013 zu sehen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.