Über 100.000 Euro
Betrüger erschlich sich Lebensunterhalt und Luxusgüter

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Mit Lügenmärchen brachte ein 47-jähriger Wiederholungstäter seine Lebensgefährtinnen dazu, seinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Durch die Betrugshandlungen entstand den Frauen und weiteren Opfern ein Gesamtschaden in der Höhe von zumindest 104.500 Euro. Die Polizei Sankt Georgen/Gusen stellte in einer Garage diverse betrügerisch herausgelockte Objekte sicher.
BEZIRK PERG. Ein einschlägig vorbestrafter 47-Jähriger ist verdächtig, unmittelbar nach seiner Haftentlassung, bzw. bereits schon während seiner Freigänge zwischen Oktober 2017 und Mai 2020 diverse teils schwere Betrugshandlungen begangen zu haben. Die Geschädigten: Mehrere Lebensgefährtinnen, eine Bekannte, mehrere Handwerksbetriebe und eine Firma, bei der er zuletzt geringfügig als freier Mitarbeiter beschäftigt gewesen war.
Seinen Opfern tischte der Mann ein umfangreiches Lügengebilde auf. Der 47-Jährige gab vor, ein erfolgreicher Geschäftsmann zu sein, der Motorradgeschäfte in Tulln und auf Mallorca besitzen würde. Weiters gab er an, eine Finca auf Mallorca zu besitzen, Campingplätze in Ungarn zu erben, große Hallen in Texas zu bauen, Modedesigner zu sein und für die Labels verschiedener prominenter Personen zu arbeiten, in Kürze eine große Lebensversicherung ausbezahlt zu bekommen, den Anteil eines Bauernhofs geerbt zu haben und noch mehr, wie die Polizei berichtet.
Lebensgefährtin nahm Kredit für "Harleyhütte" auf
Unter Vorgabe dieser falschen Tatsachen schaffte es der annähernd mittellose Mann, seine Lebensgefährtinnen dazu zu bringen, seinen Lebensunterhalt samt Lebensmitteln, Handyverträgen und Bekleidung beinahe zur Gänze zu finanzieren. Der Beschuldigte betonte unter Vorgabe seiner Zahlungswilligkeit wiederholt, finanzielle Mittel in naher Zukunft verfügbar zu haben und die "vorgestreckten" Geldbeträge im Anschluss wieder zurückzubezahlen. So finanzierte eine der Lebensgefährtinnen unter Aufnahme eines Kredits den Bau einer "Harleyhütte" im Wert von über 50.000 Euro auf ihrem Grundstück. Der 47-Jährige gab an, in der Hütte "Harleytreffen" zu veranstalten, sodass monatliche Einnahmen für die Rückzahlung des Kredits verwendet werden könnten.
Motorrad und Auto, Versicherung und Sprit inklusive
Eine der Lebensgefährtinnen kaufte ihm ein Motorrad und ein Auto im Wert von mehr 16.000 Euro, bezahlte die Anmeldung, die Versicherung und übernahm sämtliche Treibstoffkosten. Letztendlich entstand durch die Betrugshandlungen ein Gesamtschaden in der Höhe von zumindest 104.500 Euro. In einer angemieteten Garage, wiederum von einem Opfer finanziert, hatte der Mann diverse betrügerisch herausgelockte Objekte gelagert. Diese wurden von Polizisten der Polizeiinspektion Sankt Georgen/Gusen sichergestellt und an die Opfer ausgefolgt, sodass der Schaden minimiert werden konnte. Insgesamt stellte die Polizei Waren im Gesamtwert von zumindest 52.688 Euro sicher, die den potenziellen Opfer übergeben werden konnten.
Lebensgefährtin beschimpft und bedroht
Gegen eine seiner Lebensgefährtinnen wurde der 47-Jährige im Zeitraum zwischen April und Juli 2019 mehrmals gewalttätig und bedrohte die Frau und ihren Sohn, als ihm diese auf die Verhältnisse mit anderen Frauen auf die Schliche gekommen war. Nach Beendigung der Beziehung kam es noch zur beharrlichen Verfolgung, indem der Beschuldigte seine ehemalige Lebensgefährtin über einen Zeitraum von fünf Monaten beinahe täglich über WhatsApp kontaktierte. Die Nachrichten bestanden vorwiegend aus Beschimpfungen und Drohungen, die Existenz seiner ehemaligen Lebensgefährtin zu vernichten. Der 47-Jährige befindet sich nun wieder in der Justizanstalt Linz.


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