Biberrevier der Stiftung Natur zerstört
Biberdamm ohne Genehmigung entfernt

"Hier wurde der Biberdamm entsorgt. Auf meinem Grund, ohne Genhmigung und zu fragen", Martina Strasser.  | Foto: Robert Zinterhof
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SAXEN. Ohne Genehmigung wurde ein Biberdamm im Biberrevier Klambach der Stiftung Natur des Naturschutzbundes OÖ unauffindbar entsorgt. Der oder die Täter werden von der BH Perg ausgeforscht!
„Das ist eine riesige Sauerei. So war ich am Montag, 30. Dezember, doch sehr überrascht, als auf einmal der Biberdamm verschwunden war. Es gibt kaum Spuren. Es wurde sehr säuberlich gearbeitet. Lediglich die Stützspuren des Forstkranes, einige dunkle Flecken im Bachsand und im Uferbereich sind geblieben", informiert Grundbesitzerin Martina Strasser.

"Aktion ist einfach mies"
Martina Strasser zur BezirksRundschau: „Es ist mir keine behördliche Bewilligung bekannt, da auch ich als Besitzerin des Waldes befragt und informiert hätte werden müssen. Egal wer es war. Diese Aktion ist einfach mies. Der Biber hat leider in Saxen viele Feinde! Ich habe diesen Vorfall der Stiftung Natur gemeldet, dem Naturschutzbund Ortsgruppe Machland und auch der Bezirkshauptmannschaft Perg sowie der Gemeinde Saxen. Es ist mir ein persönliches Anliegen, dass möglichst viele Menschen von dieser Schandtat und mutwilligen Zerstörung eines geschützen Lebensraumes erfahren. Dies ist kein Kavaliersdelikt mehr! Eine Anzeige wegen der Zerstörung des Biberdammes am Klambach scheint mir unerlässlich! Seit 2014 hat die Stiftung Natur des Naturschutzbundes OÖ meinen Biberwald gepachtet. Das gesamte Areal ist Teil des künftigen Europaschutzgebietes Machland Nord."

BH Perg wurde bereits aktiv

Auf Anfrage der Bezirks-Rundschau teilte Abteilungsleiterin Alexandra Gruber von der Bezirkshauptmannschaf Perg mit, dass die nötigen Ermittlungsschritte von Seiten der Behörde gesetzt wurden, um den Verursacher zu eruieren. Konkret wird diesen Fall Johannes Moser, Amtssachverständiger für Natur und Landschaftsschutz, bearbeiten. Johannes Moser: „Ich habe mit Frau Strasser vereinbart, diese Angelegenheit bei mir im Büro so genau wie möglich aufzunehmen und zu dokumentieren, um danach den/die Verursacher zu eruieren!“

"Vorfälle dokumentieren"
David Priller, Stiftung Natur: „Wir haben diese Fläche in Saxen für den Biber gepachtet, damit dieser dort ungestört seine Dämme und Burgen bauen und den Wald als Lebensraum nutzen kann. Wir finden es äußerst bedauernswert, dass nicht einmal der Kontakt mit uns oder der Behörde gesucht wurde, um eine für alle Beteiligten gangbare Lösung zu finden. Wir werden künftig in diesem Gebiet mit Sicherheit wachsamer sein und bitten die Bevölkerung derartige Vorfälle sofort zu dokumentieren und zu melden."

Martina Strasser: „Vor einigen Monaten entdeckte ich wieder einen Biberdamm im Klambach und auch eine Biberburg, Behausung des Bibers, einige Meter flussaufwärts. Ich freute mich sehr und hoffte, der Biber hätte nun endlich Ruhe in seinem offiziellen Biberrevier der Stiftung. Die Eigentumsverhältnisse bei den Anrainern haben sich verändert. Die Stauhöhe erschien mir etwas niedriger als vor drei Jahren. Es gab auch keine mir bekannten Beschwerden seitens der Anrainer.“

Martina Strasser „Seit gut zehn Jahren werkelt der Biber mit seiner Familie in meinem rund vier Hektar großen Wald am Klambach. Seitdem wurde schon mehrmals von Anrainern oder Bibergegnern der Biberdamm heimlich ohne Genehmigung zerstört. Seit 2014 hat die Stiftung Natur des Naturschutzbundes OÖ meinen Biberwald gepachtet und nennt ihn Biberrevier Klambach. Das gesamte Areal ist Teil des künftigen Europaschutzgebietes Machland Nord. Vor drei bis vier Jahren hat der Biber einen Großteil des Biberrevieres überflutet. Mit 1m tiefen und 1m breiten Gängen baute er eine faszinierende Kanalisation durch meinen Wald. Den Anrainern gefiel das leider gar nicht, da auch ihre Wälder teilweise überflutet waren. So gab es damals eine öffentliche Zusammenkunft von Betroffenen, Bürgermeister und Ortsbauernschaft und es wurde eine Ausbaggerung des Klambaches auf mehreren hundert Metern zur Säuberung beschlossen. Ich nehme an, dass damals eine behördliche Bewilligung seitens der BH vorlag.Der Klambach ist öffentliches Gut und fließt auf einigen hundert Metern durch meinen Wald. Um mit dem Bagger in den Klambach zu gelangen, brauchten sie mein Einverständnis. Ich beugte mich damals dem Druck der Öffentlichkeit und stimmte dem zu. Der Biber wurde durch mehrmaliges Zerstören der immer wieder neu errichteten Dämme vertrieben und für einige Jahre gab es kaum Biberspuren in meinem Wald.“

WISSENSWERTES:

Ungeliebter Biber
Biber sind beim Menschen nicht unbedingt beliebt, weil sie die Uferzonen verändern und das angrenzende Land zu einem Feuchtgebiet wird, das nicht so nutzbar ist, wie er sich das vorstellt. Außerdem können dadurch auch Straßen unterspült und zerstört werden. Dabei ist der Biber extrem wichtig für ein gesundes Ökosystem.
Warum sind Biberdämme wichtig?

Biber sind außerordentlich wichtig für das Ökosystem
Biber schaffen mit ihren Dämmen einen wichtigen Lebensraum für Wasserpflanzen, Fische, Insekten und Vögel. Außerdem befestigt er die Ufer, Flüsse versanden nicht so schnell, das aufgestaute Wasser erhöht den Grundwasserspiegel im Boden und Überschwemmungen werden abgemildert (Quelle https://www.tierchenwelt.de/nagetiere/107-biber.html).

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