"Bin kurz mal Leben retten!"
Verbündete an vorderster Front hat seit wenigen Wochen das Rote Kreuz in der NMS St.Georgen an der Gusen. Sechs "Ersthelfer vom Tag" sind seit Semesterbeginn für ihre Altersgenossen, aber auch für ihre Lehrer und andere Schulmitarbeiter und -besucher bei Notfällen im Einsatz. Das tolle Projekt haben Schule, die örtliche Rotkreuzstelle und deren Jugendgruppe gemeinsam entwickelt.
Wenn der Platz von Andrea, Agnes, Julian, Oliver, Philipp oder Leon während des Unterrichts kurzfristig einmal leer bleibt, dann steht ein Termin bei Direktor Andreas Reisinger für die Viertklässler bzw. PTS-Schüler an. Allerdings nicht für eine Ermahnung wegen Schulschwänzens, viel eher, um sich einen lobenden Schulterklopfer abzuholen. Denn höchstwahrscheinlich sind die sympathischen Teenager wieder einmal einem Klassenkameraden helfend zur Seite gesprungen. Und das hochkompetent und bestens ausgerüstet.
Prägendes Vorbild Gleichaltriger
„In unserer großen Schule kann bei aller Vorsicht rasch einmal etwas passieren. Ein Sturz beim Turnen, ein Unfall beim Werken, ein Wespenstich im Pausenhof oder ein Kreislaufkollaps. Dann ist Hilfe gefragt. Wenn diese schnell und professionell von Schülern für Schüler kommt, bedeutet das nicht nur den Gewinn wichtiger Minuten, sondern auch das direkte Erleben verantwortungsbewussten Handelns Gleichaltriger. Das ist für die Mitschüler ein nachhaltig prägender Eindruck", freut sich Direktor Andreas Reisinger über seine "Ersthelfer vom Tag".
Ausgerüstet mit einem Notfallrucksack versehen seit Semesterbeginn täglich zwei Schüler aus dem aktuellen Sechserteam Dienstbereitschaft. Sie werden bei Bedarf verständigt und kümmern sich dann gemeinsam mit der Lehrkraft um ihren Patienten. Fachgerechte Erste Hilfe, beruhigender Zuspruch, korrekter Notruf und Einweisen des Rettungsteams - all das übernehmen die Schulsanis. Sie haben in der 4. Klasse der NMS eine Erste Hilfe Ausbildung absolviert und auch am JRK-Bezirksbewerb teilgenommen. Und sie sind seit kurzem aktive Mitglieder der Jugendrotkreuzgruppe auf der RK-Ortsstelle St. Georgen.
Gefragte Sozialkompetenz
Gruppenleiterin Lisa Peppler, die gemeinsam mit Dienstführendem Uwe Herbe und Direktor Andreas Reisinger das Projekt entwickelt hat, ist vom Engagement der sechs Schüler begeistert. "Sie sind ideale Botschafter der Rotkreuzwerte und Bindeglieder zwischen unserer Ortsstelle und der Schule. Und sie erwerben dabei soziale Kompetenzen, die ihnen, egal ob Lehre oder weiterführende Schule, überall nutzen. So eine Einstellung ist gefragt!"
Durch die Kooperation mit dem Roten Kreuz ist regelmäßiger Zulauf zur Jugendgruppe garantiert, aus der sich wiederum der Sanitäternachwuchs zu einem guten Teil rekrutiert. Damit profitiert in einigen Jahren auch die Bevölkerung im Versorgungsgebiet von dieser Initiative. "Ein vorbildliches Projekt mit viel Zukunftspotential und auschließlich Gewinnern auf allen Seiten", sind sich Initiatoren wie junge Ersthelfer einig.
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