"Das höchste Glück für mich"
Mit fast 80 Jahren als Zillenfahrer auf der Donau: "Du musst das Element Wasser streicheln."
ST. NIKOLA (mikö). Er ist einer der letzten Vertreter seiner Zunft: Johann Riss dreht auf der Donau bis heute fast täglich mit einer Nauzug-Zille seine Runden.
"Es macht mir so viel Vergnügen, die Donau ist meine letzte Geliebte", sagt Riss, der im nächsten Jahr seinen 80. Geburtstag feiert. Er bezeichnet sich selbst als "Zuagroasta". "Durch besondere Umstände bin ich im Jahr 2000 in St. Nikola gelandet. Ich hatte das Glück, hier sehr gut aufgenommen worden zu sein", erzählt er. Einem jahrhundertealten, lange leerstehenden Haus in Struden mit herrlichem Blick auf die Donau hauchte er neues Leben ein. Riss baute schon in seiner Kindheit an der Gail in Kärnten eine besondere Beziehung zum Wasser auf. "Ich bin regelrecht wassersüchtig."
Worauf es beim Zillensport ankommt? "Auf Technik und Ausdauer", sagt er. "Der Anfang war schwierig. Mit zu viel Kraftaufwand bremst du, du musst das Element Wasser richtig streicheln." Der Experte erzählt: Früher wurden die Schüler mit solchen Zillen von Hößgang nach St. Nikola in die Schule gefahren. Die Kirchengeher kamen per Zille zur Heiligen Messe. Eine Nauzug-Zille ließ er sich beim Bootsbauer Witti in Wesenufer nachbauen.
Das Zillenfahren bezeichnet er als "den gesündesten Sport der ganzen Welt". Der 79-Jährige ist top-fit. Als einstiger Marathon-Läufer geht er heute noch joggen und übt den Kampfsport Karate aus. Daneben achtet er auf seine Ernährung und schwört auf positives Denken.
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