Der steinige Weg einer Mutter
"Das ist ein Wahnsinn"
Update: Geld für Badewanne bereits gesammelt
Nach Veröffentlichung des Berichts wollten viele BezirksRundschau-Leser helfen, fragten wegen eines Spendenkontos. Erfreulich: Die benötigten gut 2.000 Euro sind bereits nach wenigen Stunden beisammen. "Vielen Dank für die Hilfsbereitschaft", sagt Mutter Lena M.
Bericht: "Das ist ein Wahnsinn"
PERG. Blind. Kann nicht sitzen. Seinen Kopf nicht halten. Muss über Magensonde ernährt werden. Kein Sprechen. Epilepsie. Wasserkopf. Infekte. Entzündung der Haut. Tägliche Schmerzattacken. Das ist Jonas M., 7 Jahre, aus Perg. Seit wenigen Wochen wird das Kind daheim palliativ betreut. Wie lange noch, kann nicht gesagt werden.
Steiniger Weg
Die Mutter Lena M. schildert den steinigen Weg, wenn man ein Kind mit besonderen Bedürfnissen hat. Unglaublich, welche Kraft die Frau aufbringt. „Berechtigung für Behindertenparkplatz. Zuerst abgelehnt. Pflegegeld gerichtlich erstritten. Reha-Autokindersitz nicht bezahlt worden. Therapie-Stuhl für Schule nicht bezahlt worden. I-Pad für unterstützte Kommunikation nicht bezahlt worden. Vieles selber bezahlt. Man ist immer Bittsteller. Das ist immer zeitaufwändig. Raubt Energie. Meist bekommt man eine Abfuhr", sagt Lena M.
Badewanne abgelehnt.
Jetzt eine neue unüberwindbare Hürde. Jonas muss einmal täglich mit medizinischem Badeöl gebadet werden. Eine Kinderärztin hat für Jonas eine spezielle Badewanne verordnet: "Orca by R82". Kosten: 2.106 Euro.
Die Sozialversicherung dazu: "Wir teilen Ihnen nach eingehender Prüfung der rechtlichen und medizinischen Voraussetzungen mit, dass es sich bei einer mobilen Badewanne nicht um ausreichende und zweckmäßige, das Maß des Notwendigen nicht überschreitende Krankenbehandlung handelt. Die Kosten können nicht übernommen werden." Nachdem die Familie neuerlich urgierte, kann beim Unterstützungsfonds der Versicherung zur "Prüfung eines eventuellen Zuschusses" angesucht werden.
Wannen-Sponsor gesucht
"Körperpflege ist ein Grundbedürfnis. Es ist ein Wahnsinn, dass die Versicherung in Österreich für ein schwerst beeinträchtigtes Kind diese Kosten nicht übernimmt. Die Energie und Zeit, die man braucht, um Zuschüsse von Versicherung oder Land zu bekommen fehlt uns im Moment einfach. Daher hoffen wir, dass uns irgendwer finanziell unter die Arme greift, um uns den aufwändigen bürokratischen Weg zu ersparen", bittet Lena M. aus Perg.
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