Leserbrief

Historische Sammlungen für die Nachwelt aufbewahren

Leserbrief an die BezirksRundschau Perg von Karl Hohensinner aus Grein zum Bericht "Leibstuhl der Herzogin"

Es freut mich sehr, dass die BezirksRundschau Perg den lokalen Museen, zeitgeschichtlichen Initiativen und historischen Sammlungen laufend interessante Beiträge widmet. Das ist nicht selbstverständlich. Besonders bedanke ich mich für den ausführlichen Beitrag "Leibstuhl der Herzogin zu sehen".

Überraschend viele Leute sprachen mich auf den Beitrag an, den sie auf meinbezirk.at und in der Zeitung gelesen haben. Uns muss bewusst sein, dass aus der Vergangenheit ererbte Kulturgüter und Materialsammlungen einer Pflege und Erschließung bedürfen.

Die Sammlungen von lokalen Museen müssen so gelagert werden, dass nicht durch Feuchtigkeit, Schädlingsbefall oder unqualifiziertes Wegschmeißen ein Teil verloren geht. Die Sammlungen müssen inventarisiert und so gelagert sein, dass man etwas findet, wenn man zu einem Themenbereich etwas braucht, z.B. man bereitet eine Ausstellung zum Thema Machlandbahn vor: Wer hat was in seinen Sammlungen?

Historische Fotos müssen beschriftet und geordnet werden. Auch gescanntes Material muss verwaltet und gepflegt werden, damit es Nutzen bringt oder zumindest nicht wieder verloren geht.

Es gäbe das vom Land Oberösterreich initiierte Projekt Museumskollektor (MUKO). Das ist ein Gesamtverzeichnis (Inventarisierungsdatenbank) aller oberösterreichischen Museen. Leider wird dieses Projekt von vielen Gemeindevertretern nicht wertgeschätzt. Dass die Pflege von musealen Sammlungen auch Geld kostet, ist diesen Leuten nicht bewusst. Für alles, was bei einer Gemeinde so anfällt, ist Geld vorhanden. Museen und Kultur sollen immer ein Ehrenamt sein? Diese Auffassung ist eine Herabwürdigung!

Karl Hohensinner, Grein

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