"Wiedergeburt" in Kenia
In letzter Minute vor dem Tod gerettet

Bei der Bootsfahrt im Dhau-Boot am 6. Jänner 2006. | Foto: Eddie Kroll
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  • Bei der Bootsfahrt im Dhau-Boot am 6. Jänner 2006.
  • Foto: Eddie Kroll
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"Schilling für Shilling" wird 20 Jahre alt. Hinter dem Kenia-Hilfsprojekt steckt Eddie Kroll, der es aus Dankbarkeit über die Rettung nach einem Bootsunfall gründete.

ST. GEORGEN AN DER GUSEN. Vor 20 Jahren weilte Eddie Kroll mit Familie und Freunden erstmals in Kenia im Urlaub. Am 6. Jänner 2006 fuhr er mit drei Freunden in Diani Beach aufs Meer hinaus. Dabei überschlug sich das Dhau-Boot und die Gruppe wäre beinahe ertrunken. "Wir wurden in letzter Minute von einem anderen Boot entdeckt. Ein Kenianer sprang ins Wasser und rettete uns mit einem Seil auf sein Boot", erinnert sich Kroll. "Als wir an Land kamen, haben wir uns umarmt und geweint."

"Für Rettung etwas zurückgeben"

Von der Regierung erhielt man damals symbolisch sogar eine Geburtsurkunde. "Ich bin sozusagen am 6. Jänner 2006 in Kenia wiedergeboren. Es ist in jedem Fall ein zweiter Geburtstag." Das einschneidende Erlebnis gilt als die Geburtsstunde seines erfolgreichen Kenia-Hilfsprojekts. "Ich sah das Leid, die Hungersnot, die fürchterliche Wassernot. Und dachte mir: Für die Lebensrettung möchte ich etwas zurückgeben."

Trinkwasserbrunnen errichtet

Gestartet wurde damit, Menschen im Landesinneren sauberes Trinkwasser bereitzustellen. Für Eddie Kroll begann ein "unermüdlicher Kampf, das Projekt zu bewerben und zu finanzieren". Der Einsatz, die Beharrlichkeit und das Verkraften von Rückschlägen sollte sich aber auszahlen: Dank "Schilling für Shilling" versorgen heute sechs Brunnen rund 50.000 Menschen mit sauberem Wasser.

In 20 Jahren Unglaubliches geschaffen

Im Dorf Majimoto im Süden des Landes betreibt das Hilfsprojekt seit 2018 eine Schule. Aus einem wackeligen Holzschuppen entstand die Bildungseinrichtung für rund 700 Kinder. Daneben verwirklichte der Verein eine Hühnerfarm, Gästehäuser und für die Dorf-Gemeinschaft sogar eine neue Kirche. Dank des Partnervereins "Rhein Valley Hospital" steht im Nahbereich auch eine Klinik. Seit einiger Zeit unterstützt man rund um das Dorf Menschen in Not mit Hilfspaketen. Zentrale Bezugsperson und Bereichsleiterin ist die Niederösterreicherin Kerstin Geyer, die in Diani Beach lebt.

Hunderte Veranstaltungen für guten Zweck

Die Finanzierung - vor allem für den Betrieb der Schule - bleibt eine Herausforderung. Sie erfolgt vor allem durch Spenden, Vereinsmitgliedschaften, Patenschaften und Einnahmen bei Charity-Veranstaltungen sowie Vorträgen. In 20 Jahren hat Eddie Kroll für den guten Zweck in Österreich unglaubliche 400 Veranstaltungen organisiert.

Einsatz auch für Bedürftige in Ecuador

Seit 2013 engagiert sich „Schilling für Shilling“ durch Josef Hauser aus Luftenberg auch in Ecuador. Dieser vermittelte Schul-Partnerschaften für begabte Kinder. Außerdem unterstützt er das indigene Volk der Waorani. Mit dem Kakao-Anbau wurde eine wirtschaftliche Grundlage für Dörfer im Regenwald und für andere Kleinbauern im Norden geschaffen. Für die hergestellte hochwertige Schokolade gibt es mittlerweile mehrere Verkaufsstellen in Touristengebieten. Zudem vertreibt Hauser die Ware in Österreich.

Siehe dazu:

Das Herz von Luftenberger schlägt für Ecuador

Wie geht es weiter

Eddie Kroll, pensionierter Malermeister, macht sich intensiv Gedanken über die Zukunft. Das Geschaffene soll erhalten und weiterbetrieben werden. "Ich bin nach wie vor Tag und Nacht im Einsatz, um das Projekt finanzieren zu können. Der größte Brocken betrifft die Schule. Derzeit laufen Verhandlungen mit der Regierung, damit diese noch stärker einsteigt und Kosten für weitere Lehrer übernimmt." Einnahmen werden neben dem Schulerhalt auch für die Finanzierung von Patenschaften und für Hilfspakete für Menschen in Not verwendet.

Wer helfen will: Infos gibt es auf schfsh.wordpress.com

Im Herbst 2025 erhielt Eddie Kroll für sein unermüdliches Engagement die Verdienstmedaille des Landes Oberösterreich:

Verdienstmedaille des Landes für St. Georgner

Bericht über Kenia-Besuch von Anfang 2025:

"Der Besuch in Kenia war wieder sehr bewegend"
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