Familie Buchsbaum
Neues Kleinkraftwerk am Sarmingbach

Die Familie Buchsbaum, links, mit den ersten Besuchern Nikolaus Prinz, Georg Strasser und Franz Gassner. | Foto: Roberet Zinterhof
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  • Die Familie Buchsbaum, links, mit den ersten Besuchern Nikolaus Prinz, Georg Strasser und Franz Gassner.
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WALDHAUSEN. Das neu errichtete Kleinwasser-Kraftwerk am Sarmingbach bei der „Schmiede in der Hochrien“ wurde jetzt der Öffentlichkeit präsentiert. Durch den Neubau konnte die Leistung von 35 auf 85 KW gesteigert werden. Über 100 Haushalte werden mit Ökostrom aus der Region versorgt.

„Schon 1924 hat hier unser Großvater ein E-Werk mit einer Gleichstromturbine betrieben. Während die Schmiede einige hundert Meter weg vom Wasser zog, wurde das Kraftwerk mehrmals um- und ausgebaut. Der letzte große Schritt erfolgte dabei in den vergangenen beiden Jahren, in denen das E-Werk Schritt für Schritt neu gebaut wurde“, erzählt Peter Buchsbaum, der mit Gattin Anna und Sohn Thomas hier ganze Arbeit leistete. 380.000 Euro wurden von der Familie Buchsbaum investiert. 
Unter den ersten Besuchern des Kleinkraftwerks waren Nationalrat, Bauernbund-Präsident Georg Strasser, Nöchling, Nationalrat, Bürgermeister Nikolaus Prinz sowie Bürgermeister Franz Gassner, Waldhausen. „Bis 2028 müsse Kleinkraftwerke in Österreich laut Richtlinie des Bundes revitalisiert werden. Kleinkraftwerke haben ihren Platz im Energie-Mix und sind ökologisch wichtig“, sagt Strasser.

Technische Eckdaten KW Buchsbaum
Alt-Neu
Fallhöhe (m) 14,5- 16,0
Ausbauwassermenge (l/s) 400- 650
Restwassermenge (l/s) 40- 80
Leistung (kW) 34- 80
Jährliche Produktion (kWh/a) ~ 220.000 ~ 370.000

Beteiligte Unternehmen:
• Stahlwasserbau: Schlosserei Buchsbaum (Eigenleistung)
• Hoch- und Tiefbau: Brachinger
• Planung und Steuerungstechnik: Ing. Robert Hörhann
• Turbine: Unterlercher Maschinenbau
• Druckrohrleitungen: Geotrate Handelsges. m. b. H.:
• Generator: AEM Elektromaschinen

Tag der Kleinwasserkraft macht Bedeutung sichtbar! Wichtige Maßnahmen sofort ergreifen.

Rund 50 Kraftwerke und Betriebe aus der Kleinwasserkraftbranche beteiligen sich am Tag der Kleinwasserkraft 2019. Besichtigungen, Führungen und weitere Attraktionen werden dem interessierten Publikum geboten.

Zum zweiten Mal fand auf Initiative des Vereins Kleinwasserkraft Österreich der österreichweite „Tag der Kleinwasserkraft“ statt. An diesen Tagen präsentierten sich rund 50 Kleinwasserkraftwerke sowie einige Produktionsbetriebe in allen Bundesländern der Öffentlichkeit. 

Notwendige Maßnahmen

Eine große Herausforderung für die Kleinwasserkraft Branche ist vor allem die nach wie vor existierende massive Marktverzerrung, die durch direkte und indirekte Subventionen für fossile und atomare Stromproduktion verursacht werden. Diese wirkt zudem negativ auf die Volkswirtschaft und das Klima. Die Beendigung kontraproduktiver Subventionen in fossile Energieträger muss also genauso umgehend erfolgen, wie vorerst weiterhin Ausgleichsmaßnahmen notwendig sind.

Aber auch ökologische Maßnahmen, denen keine entsprechenden Erträge gegenüberstehen und deren Verhältnismäßigkeit oftmals angezweifelt werden muss sind problematisch. Die Kleinwasserkraftbranche bekennt sich selbstverständlich zu einer ökologischen Nutzung der heimischen Fließgewässer. Vorgeschrieben Maßnahmen sind aber oftmals überschießend und dadurch mit sehr hohen Investition verbunden, die derzeit wirtschaftlich nicht darstellbar sind. Um das Ziel einer nachhaltigen Gewässerbewirtschaftung zu erreichen muss die Wirksamkeit von Maßnahmen stärker in den Fokus gerückt und vor allem auch alle anderen Gewässernutzer stärker eingebunden werden.

Klimakrise verträgt keinen weiteren Aufschub!
Auch die aktuelle Regierung ist hier gefordert. Zwar soll sich die Regierung Bierlein, nach allgemeinem Dafürhalten, nur auf die Verwaltung des Übergangs konzentrieren und keine langfristig wirksamen Gesetzesinitiativen setzen, die Klimakrise verträgt aber keinen weiteren Aufschub! Daher muss bereits die Übergangsregierung unbedingt Maßnahmen ergreifen, die den Weg in Richtung Erfüllung unserer internationalen Verpflichtungen weisen und verhindern, dass auch im Bereich der Kleinwasserkraft ein „Investitionsloch“ entsteht.
Wiewohl eigentlich eine neue Klimaschutz- und Ökostromgesetzgebung umgehend erforderlich ist, besteht auch im derzeitigen System die Möglichkeit wirksame Maßnahmen zu setzen. Neben der korrekten Kontingentberechnung im Ökostromgesetz, wäre dies im Bereich der Kleinwasserkraft unter anderem die lange fällige Umsetzung einer sinnvollen Ökostrompauschale-Regelung für Überschusseinspeiser und die Öffnung der Sanierungsförderung für die Ökologische Revitalisierung.

Wie dringend dies für Österreich und die heimische Volkswirtschaft ist, zeigt neben den drohenden Strafzahlungen in Milliardenhöhe auch das aktuelle Handelsbilanzdefizit. Dieses beträgt vor allem aufgrund der Energieimporte rund 9,5 Mrd. Euro. Durch einen forcierten Ausbau von Kleinwasserkraft und anderen Erneuerbaren könnte dieses in ein Außenhandelsplus gedreht werden! Klimaschutz bringt also durch importunabhängige, heimische Stromerzeugung Standortstärkung und Versorgungssicherheit mit sich!

„Der Ausbau insbesondere der Kleinwasserkraft mit einer nahezu 100%igen heimischen Wertschöpfung wirkt sich mehrfach positiv für den Standort Österreich aus!“, zeigt sich Kleinwasserkraft Österreich Präsident Christoph Wagner überzeugt. Er verweist auf die Bedeutung einer funktionierenden Erneuerbaren Gesetzgebung: „Damit wird das Handelsbilanzdefizit reduziert, der Anteil erneuerbarer Energie und die Versorgungssicherheit erhöht und ein Konjunkturimpuls gesetzt!“ sieht er eine große Chance, die forcierte Klimapolitik mittels Erneuerbaren Ausbau zusätzlich bieten würde. Wagner erkennt aber auch Risiken: „Wir können es uns nicht leisten hier Zeit zu verlieren. Alle möglichen Maßnahmen müssen sofort ergriffen werden. Aber auch das kommende Erneuerbaren Gesetz muss von Anfang an funktionieren!“

Gefordert sind:

Sofortmaßnahmen:
- Abbau Warteschlange baureifer Projekte (korrekte Kontingentsberechnung)
- Beendigung der Diskriminierung von Überschusseinspeisern (Klarstellung durch Ministerium, Abstellen der Ökostrompauschale auf tatsächlichen Bezug)
- Aufhebung der Benachteiligung von Ökostrom-Eigenverbrauch (Anpassung Elektrizitätsabgabegesetz)
- Berücksichtigung von Kleinwasserkraftspeichern im ÖSG

möglichst rasch:
- Erneuerbaren Gesetz mit folgenden Inhalten:
- variable Marktprämien statt Tarifen
- administrative Festlegung
- Laufzeit an Lebensdauer anpassen
- optionaler Investitionszuschuss
- Zugang bei Ökologischen Maßnahmen
- keine Deckelung der Kontingente zur Zielerreichung
- Ermöglichung der Direktvermarktung
- Wiederinkraftsetzung Energieförderunsgesetz
- Beschleunigung Bewilligungsverfahren
- Abbau kontraproduktiver Subventionen
- Abbau import-fördernder Netztarife

Über Kleinwasserkraft Österreich
Kleinwasserkraft Österreich vertritt die Interessen der Kleinwasserkraftwerksbranche (Kleinwasserkraftbetreiber, Planer und Zulieferindustrie), ist als gemeinnütziger Verein nach dem Vereinsgesetz organisiert und finanziert sich aus den Beiträgen von rund 1.100 Mitgliedern. Wasserkraft ist aktiver Klimaschutz und das Rückgrat der erneuerbaren Stromerzeugung in Österreich.
Derzeit speisen annähernd 4.000 Kleinwasserkraftwerke ca. 6 Terawattstunden CO2-freien Ökostrom in das öffentliche Versorgungsnetz ein. Sie decken damit mehr als 10 Prozent des österreichischen Strombedarfs und versorgen rund 1,7 Mio. Haushalte (mehr als 50 Prozent der Haushalte in Österreich) mit elektrischer Energie. Bis 2030 kann die Produktion unter entsprechenden Rahmenbedingungen um ca. 3 Terawattstunden gesteigert werden.

Rückfragehinweis
Kleinwasserkraft Österreich
Dr. Paul Ablinger
Geschäftsführer | Landessprecher OÖ
p.ablinger@kleinwasserkraft.at
+43 (0) 664 88253348

Kleinwasserkraft Österreich
A-1070 Wien, Neubaugasse 4/1/7-9
Tel.: +43 (0) 1 522 07 66
office@kleinwasserkraft.at

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