Erinnerung an tragisches Ereignis
Neues "Stacherl Wagner-Kreuz" gesegnet
Greiner Polizisten erneuerten das in die Jahre gekommene Flurdenkmal „Stacherl Wagner-Kreuz“.
GREIN, BAD KREUZEN. „Es war a blöde Gschicht“, so fasste der Autor eines Buches über die Flurdenkmäler der Pfarre Grein, Georg Freinschlag, die Ereignisse des 29. Dezember 1861 zusammen. An diesem Tag soll ein Verbrecher aus dem Gemeindekotter in Grein geflohen sein. Der Wagnermeister Eustachius Hagauer, vulgo Stacherl Wagner, aus Oberpabneukirchen 2 ging alleine in der Nacht auf der Greinerwald Landesstraße von Grein Richtung Bad Kreuzen. Im sogenannten Kegelgraben, kurz vor der Wittner-Säge, forderte ihn ein Gendarm, der nach dem Entflohenen fahndete, mehrmals auf stehenzubleiben. Als der Schwerhörige, der als Viehdoktor, Zauberer und Wunderkünstler bekannt war, nicht reagierte, erstach ihn der Gendarm durch einen Bajonettstich. Im Sterben soll Hagauer gesagt haben: „Der Stacherl Wagner bin i.“
Kreuz erinnert an tragisches Ereignis
An der Stelle erinnerte ein Kreuz an das tragische Ereignis. Da sich das Holzkreuz in schlechtem Zustand befand und die Inschrift auf der Gedenktafel nicht mehr lesbar war, beschlossen Greiner Polizisten das Flurdenkmal zu erneuern. Johann Mayer und Werner Preining fertigten ein massives Eichenkreuz an. Felix Radinger schmiedete einen Kerzenhalter und der pensionierte Dachdeckermeister Siegfried Kunstmann fertigte ein Kupferdach. Eine neue Gedenktafel spendete der Gendarmerie-Museumsverein.
Feierlich gesegnet
Am vorigen Samstag (6. Juli) segnete Pfarrer Leo Gruber in einem Festakt die Gedenkstätte. Als besonderer Ehrengast fand sich Perpetua Pazourek, die 86-jährige Ururenkelin von Eustachius Hagauer ein, die das neue Flurdenkmal sichtlich rührte und die ihr ganzes Leben im Haus ihres Vorfahren wohnt.
Viele Besucher waren gekommen
Neben ihr waren Nachbarn und Grundeigentümer sowie zahlreiche aktive und pensionierte Polizisten gekommen; darunter Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, Bezirkspolizeikommandant Florian Engler, sein Vorgänger Heinrich Hochstöger, der Bezirksverkehrsreferent Andreas Lumetsberger, von der Greiner Polizeiinspektion der Kommandant Felix Radinger, seine Vorgänger Johann Mayer und Ludwig Pilsl, sein Stellvertreter Manfred Hörtenhuber, Werner Preining, Christian Aigner, Helmut Riegler und Stefan Lietzellachner. Stefan Gaßner von der Stadtkapelle Grein umrahmte die Segnung musikalisch.
„Ich finde es sehr bemerkenswert, dass Polizisten auf eigene Kosten dieses Flurdenkmal zu Ehren des Stacherl Wagner erneuert haben und so auch ein Zeichen des christlichen Glaubens gesetzt haben“, bemerkte Pfarrer Leo Gruber am Ende der Gedenkfeier.
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