Leeres Grab, Halterkreuz & mehr
Sechs besondere Denkmäler im Bezirk Perg
Meist beachten wir die zahlreichen Denkmäler im Alltag gar nicht (mehr). Dabei haben sie viel zu erzählen.
BEZIRK PERG. Das Bundesdenkmalamt ruft Ende September jährlich den „Tag des Denkmals“ aus. Die Bezirks Rundschau bringt sechs Denkmäler zu Ihnen nach Hause:
Versprechen in Todesangst
Eine Sage steht hinter dem Halterkreuz an der Donau. Ein Hirte wollte einst einen treibenden Baumstamm auffangen. Dabei stürzte er in die Fluten des reißenden Donauschwalls. In Todesangst versprach er, ein Kreuz zu errichten, falls er überlebt. Er wurde gerettet und stellte ein Holzkreuz auf. Später wurde ein Metallkreuz platziert. Die gefährlichen Donaustrudel kamen später weg.
Das leere Grabmal
In der Pfarrkirche Münzbach befindet sich der sogenannte Kenotaph des einst in der Region wirkenden Grafen Joachim Enzmilner von Windhaag (1600 bis 1678). Beim Kenotaph handelt es sich um ein leeres Grab zur Erinnerung an einen Toten. Kirchengründer Enzmilner ist auf der Steinplatte liegend in spanischer Hoftracht dargestellt. Beigesetzt wurde er in der Windhager Gruft der Pfarrkirche Münzbach.
Gedenken an Verbrechen
An ein schlimmes Verbrechen erinnert ein Denkmal bei der Pfarrkirche in Ried. Am 2. Februar 1945 versuchten rund 500 Häftlinge des Konzentrationslagers Mauthausen zu flüchten. Danach begann eine schlimme Treibjagd auf die Menschen, die unter dem Namen "Mühlviertler Hasenjagd" bekannt ist. In Ried wurden die getöteten Häftlinge bei der alten Volksschule eingesammelt und gestapelt. Nur elf der Geflohenen überlebten die grausame Menschenhatz.
Dem Nikolaus gewidmet
Ein Kleinod am Fluss ist die Schiffer- und Flößerkapelle in Au an der Donau. Sie ist dem Heiligen Nikolaus, dem Patron der Schiffsleute, gewidmet. Bereits 1713 gab es hier eine Kapelle. Vom Hochwasser zerstört, wurde sie 1901 neu errichtet. 1935 kaufte sie die Pfarre Naarn und weihte sie dem Nikolaus.
Die stillgelegte Brücke
1907 wurde die Straßenbrücke im Baumgartenberger Mettensdorf errichtet. Die Brücke überquert den Mettensdorfer Mühlbach. Seit Jahren wird sie nicht mehr befahren, sie steht aber unter Denkmalschutz. Ein Filmschmankerl dazu gibt es auf meinbezirk.at/2307813
Golfen am Burg-Areal
Von der einst mächtigen Burg am Luftenberg sind heute nur mehr spärliche Maurreste übrig. Im erweiterten Meierhof befindet sich heute das Clubhaus des Linzer Golf Club Luftenberg. Auf großen Teilen der einstigen landwirtschaftlichen Flächen wird der Golf-Schläger geschwungen.
Der Tag des Denkmals am 26. September steht unter der Motto "Denkmal inklusive ..." – Infos auf tagdesdenkmals.at
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