Tabu-Thema Inkontinenz: Hilfen für Betroffene
SCHWERTBERG. Vier von zehn Männern und sieben von zehn Frauen haben zumindest einmal im Leben mit Inkontinenz zu tun. Frauen sind aufgrund der Schwangerschaft, der hormonellen Umstellung im Wechsel und aus gynäkologischen Gründen häufiger betroffen, weiß der Schwertberger Urologe Markus Mayr. Bei Männern gehen Beschwerden meist mit einer Prostatavergrößerung im Alter einher. Nach wie vor handelt es sich um ein Tabu-Thema. "Inkontinenz bedeutet Kontrollverlust über den eigenen Körper, da spielt die psychische Komponente mit", sagt Markus Mayr. Unterschieden wird zwischen Belastungs- und Dranginkontinenz. Bei der Belastungsinkontinenz kommt es zu Harnverlust beim Husten, Niesen, Lachen, Laufen oder Stiegensteigen. Der Schließmuskelbereich muss gestärkt werden, weil er zu schwach ist.
Beckenbodentraining hilft
Eine gute Möglichkeit ist Beckenbodentraining. Das Selbst-Erlernen sei oft schwierig, Physiotherapeuten helfen. Bei der Dranginkontinenz wird der Harndrang erst verspürt, wenn man schon am WC sein sollte, das Hinauszögern gelingt nicht. Medikamente können helfen. Zur Vorbeugung gegen Inkontinenz empfiehlt Mayr körperliche Aktivität und das Vermeiden von Übergewicht. Durch Bewegung werde die Muskulatur gestärkt. Übergewicht drückt aufs Becken, schwächt den Beckenboden. Wichtig für Betroffene sind richtige Einlagen, die beim Bandagisten erhältlich sind.
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