Trauer ist keine Krankheit
PABNEUKIRCHEN. „Die Trauer ist keine Krankheit, sondern die Arbeit der Seele nach jedem Verlust in unserem Leben. Die Trauer hilft uns Abschied zu nehmen. Trauernde begleiten heißt für mich: ihnen Raum geben, dass sie ihren Schmerz ausdrücken können und sich verstanden fühlen. Rituale sind beim Abschied nehmen eine ganz wichtige Hilfe. Sie drücken in Zeichenhandlungen aus, was nicht sagbar ist. Auch Tränen müssen ungehindert fließen dürfen. So haben sie heilende Wirkung auf Körper und Seele“, erklärt Pfarrassistent Josef Rathmaier. Auf knapp 50 Seiten hat die Pfarre Pabneukirchen einen „Christlichen Ratgeber bei Abschied, Tod und Trauer“ zusammengestellt und in jedes Haus gebracht. Der Tod eines Kindes, Suizid, Tod durch Krebs oder durch einen Unfall sind Sterbeursachen, die sprachlos machen und nach dem ‚Warum‘ fragen lassen. „Eine gemeinsame Trauerzeremonie kann den Schmerz und die Hilflosigkeit beim Tod eines Kindes nicht abnehmen. Aber dennoch mithelfen, das Kind loszulassen und so liebevoll von ihm Abschied zu nehmen“, schreibt das Pfarrteam. Hilfestellungen zum Loslassen: Nach der Feier Luftballone steigen lassen. Einfach da sein für die Betroffenen.
Grundregeln im Umgang mit trauernden Kindern und Jugendlichen: Dem Kind Zeit, Gehör schenken. Auf Fragen des Kindes warten. Kerze anzünden, Singen. Briefe an den Verstorbenen schreiben. Bild für den Verstorbenen malen. Das Kind am Trauergeschehen teilnehmen lassen, dabei muss eine vertraute Person das Kind begleiten. Bald wieder Alltagsroutine einkehren lassen……
Mit Ritualen Trauer überwinden
Die Botschaften eines Trauerrituals sind: An den Verstorbenen erinnern, den Verstorbenen noch einmal in den Mittelpunkt stellen, Emotionen zeigen können, den Tod als unverrückbare Tatsache benennen, Öffnung in eine zuversichtliche Zukunft: Das Leben geht weiter. Rituale: Wünsche, Anliegen, Erinnerungen, schreiben, mit ins Grab geben oder in einem Ritual den Flammen übergeben. Samen säen als Zeichen der Hoffnung des weiteren Lebens in anderer Form: Wachstum und Blüte. Wutbox: Aktuelle Wut, Klage zu Papier bringen. Nach einiger Zeit verbrennen. Asche auf Grab oder Lieblingsplatz des Verstorbenen bringen. Steine gestalten: Diese schön bemalen, beschriften, auf das Grab legen. Gedenktage halten: Geburtstag, Todestag, Messe bestellen, sich mit der Familie treffen.
Redaktionsteam des Ratgebers: Maria Bindreiter, Anni Kloibhofer, Silvia Mayer, Josef Wiesinger, Josef Rathmaier.
Layout: Daniela Hintersteiner
http://www.pfarrepabneukirchen.at
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